Full text: Das Altertum (Teil 1)

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auch noch den Vorzug, daß er auf dem Zuge sein Heer durch gallische 
und italische Bundesgenossen verstärken konnte. Die Römer hatken ihre ^^scher 
Streitkräfte geteilt, mit einem Herre wollten sie Karthago angreisen und Kriegsplan, 
ein zweites dem Hannibal entgegenwerfen. öieser an der Rhone 
ankam, trat ihm bereits der eine Konsul entgegen, während der andere 
die Überfahrt nach Karthago vorbereitete. Hannibal vermied jedoch ein 
Treffen in Gallien, um sich nicht vorzeitig zu schwächen. Er zog die 
Rhone und Jsere aufwärts und überschritt, vielleicht beim Kleinen St. 
Bernhard, in einem vielbewunderten Übergang die Alpen. Im Herbst Hannibals 
des Jahres 218 stand er in Oberitalien mit 20 000 Mann Fußtruppen ü^rga"ng, 
und 6000 tüchtigen Reitern; über die Hälfte des Heeres war auf dem 
beschwerlichen Marsche umgekommen. 
Nun mußten die Römer ihren ursprünglichen Plan ändern. Das 
eine Heer zog weiter näH Spanien, um hier die unter Hannibals Brüdern 
Hasdrnbal und Mago zurückgelassenen Streitkräfte zu bekämpfen. Die 
übrigen römischen Truppen aber, auch die von Sizilien, sammelten sich 
in Oberitalien, wurden jedoch noch in demselben Jahre von Hannibal Schlacht am 
am Ticinus und an der Trebia geschlagen. Im nächsten Jahre2*g 
erzwang Hannibal den Übergang über den Apennin, indem er zwei römische 
Heere in der Nähe des Trasimenischen Sees vernichtete. Die Nieder- Schlacht am 
läge war für die Römer um so schlimmer, als sie den Absall fast aller 
Gallier im Gefolge hatte. Der Weg nach Rom stand Hannibal nun 
frei. Er zog jedoch zunächst nach Süditalien, um hier noch Bundes- 
genossen zu gewinnen und so Rom allmählich einzukreisen. In Rom 
ernannte man den Quintus Fabins zum Diktator. Er nahm sichOuintusFabms 
vor, zuerst mal die römische Mrgerwchr den pnnischen Berufssoldaten Gunctator- 
gleichwertig zu machen, deshalb hielt er den Feind durch Hin- und 
Hermarschieren ständig in Atem, errang auch einige kleine Erfolge, ver- 
mied aber vorsichtig jede Schlacht, so daß er von seinen Gegnern, die 
nach altrömischer Sitte den Angriff für die beste Verteidigung hielten, 
den Spottnamen Cuuctator oder Zauderer bekam. Bald sollte der Spott- 
name zum Ehrennamen werden. 
Die Konsuln des nächsten Jahres (216), L. Aemilius Paullus und 
C. Terentius Varro, entstammten den angriffslustigen Kreisen. Sie 
traten mit einem Heere von fast 80 000 Mann den viel geringeren 
Streitkräften Hannibals bei K ä n n ä ^nTISu^Tb^ und boten Niederlage der 
eine Schlacht an. Die geschickte Aufstellung und Führung der pnnischen 
Truppen, besonders der überlegenen Reiterei, bewirkte jedoch, daß die 216 
Römer umzingelt und derart zusammengedrängt wurden, daß die meisten 
sich wehrlos niederschlagen lassen mußten. Gegen 50 000 Römer, darunter
	        
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