Full text: Griechische Geschichte (H. 1)

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Größe der Gefahr und griffen mit aller Macht, die sie zusammen- 
bringen konnten, zu Wasser und zu Lande den kleinen Posten an. 
Aber Demosthenes hielt sich, bis auch die athenische Flotte herankam, 
und diese schlug die spartanische, und 420 Spartaner, die auf der 
dem Hafen vorliegenden Insel Sphacteria aufgestellt waren, wurden 
vom Festland gänzlich abgeschnitten. Das war ein so harter Schlag 
für die Spartaner, daß sie einen Waffenstillstand unter sehr drückenden 
Bedingungen schloffen und in Athen um Frieden bitten ließen. Aber die 
von dem unerwarteten Glück und Kleons Großsprechereien berauschten 
Athener gingen daraus nicht ein, und als sich nun die Belagerung 
von Sphacteria bedenklich in die Länge zog und Kleon auf die Un- 
tüchtigkeit der Feldherren schalt, schickten sie diesen selbst ab, die Insel 
zu erobern. Kleon war nicht kriegskundig, aber er ließ sich kluger- 
weise Demosthenes zum Mitfeldherrn geben, und so gelang es ihm 
wirklich, der Insel Herr zu werden und die noch übrigen Spartaner, 
292 an der Zahl, darunter 120 Spartiaten, als Gefangene nach 
Athen zu bringen. Jetzt hatte der Uebermut Kleons und der Athener 
keine Grenzen mehr; alle Friedensanträge Spartas wurden abgewiesen 
und der Krieg energischer als je zuvor fortgesetzt. Der Uebermut 
sollte bald bestraft werden. 
Wie für Sparta die geknechteten Meffenier und Heloten der 
verwundbarste Punkt waren, so waren es für Athen die hart be- 
drückten Bundesgenossen. Hier Athen anzugreifen, zog der unter- 
nehmendste und fähigste unter den damaligen Feldherren Spartas, 
Brasidas. durch Böotien und Thessalien nach der macedonischen 
Küste, und obgleich sein Heer sehr schwach war, traten doch mehrere 
Küstenstädte auf seine Seite und er gewann auch die überaus wichtige 
Stadt Amphipolis am Strymon. Natürlich setzte das die Athener 
in Aufregung und Schrecken. Thucydides, der mit nur 7 Schiffen 
in dem Meere am Strymon stand, wurde ungerechterweise verbannt, 
und er hat dann in der Verbannung sein großes Werk über den 
peloponnesischen Krieg geschrieben. Das Verlorene aber wiederzu- 
gewinnen, sandte man Kleon aus mit einer starken Macht. Indessen 
Kleon war einem Brasidas bei weitem nicht gewachsen. Er ließ sich 
bei Amphipolis überraschen, die Athener wurden gänzlich geschlagen 
und beide Feldherren, Kleon und Brasidas, verloren in der Schlacht
	        
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