Object: [Teil 2 = 3. u. 4. Schulj] (Teil 2 = 3. u. 4. Schulj)

C? Q Q V. Q Q C2 Kindermund. Der Kaiser am Rhein. SQQQQ 343 
204. Kindermund. 
Der Lehrer sprach von „Unserm Fritz“ 
und lobte dessen Herz und Witz. 
„Er ist ein gar leutseliger Held; 
seinesgleichen lebt nicht auf der Welt! 
Nun, Jungen, sagt mir, ob ihr auch wißt, 
warum unser Kronprinz leutselig ist?“ 
Die ganze Klasse saß blöde und faul, 
und jeder hielt verblüfft das Maul. 
Ein kleiner Knirps trat endlich vor 
und hielt den Finger keck empor. 
„Du Kerlchen? Brav! So sag’ es dreist, 
warum er der Leutselige heißt!“ 
„Weil schon die Leute,“ sprach das Kind, 
„wenn sie ihn sehen, selig sind.“ 
Schmid u. Speyer, Deutsches Lesebuch. Gerhard von Amyntor. 
205. Der Kaiser am Rhein. 
Heut’ war der Kaiser bei uns am Rhein, 
wir sahen ihn reiten im Sonnenschein, 
meine kleinen drei Buben und ich. 
Uns grüßte sein Äuge mit leuchtendem Strahl, 
wir schwenkten mit Tüchern und Blumen zumal, 
meine kleinen drei Buben und ich. 
Uns wurden vor Freuden die Herzen weit 
bei des Kaisers leuchtender Herrlichkeit. — 
Nun schwand der Tag — im Dämmerschein 
tret’ ich leis noch einmal bei den Kindern ein. 
Sie schlummern, die Bäckchen rosig und warm. 
Der eine hält das Gewehr im Ärm; 
auf dem Kissen, das frisch bezogen ist, 
steht mit Blaustift „Reitender Polizist“. — 
Der zweite hat den Säbel zur Hand — 
kannst ruhig sein, lieb Vaterland! —
	        
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