die Grenzen des Reiches erweitert f)at. Nachdem die Romer unter
Domitian mehrere Niederlagen gegen die Safer (m östlichen Ungarn,
Siebenbürgen und Rumänien, erlitten hatten, unterwarf Tra>-m m zwei
Keldziigen, deren Begebenheiten die Trajanssänle darstellt, ihren Konig
Deeebalus und machte Dazien zur Provinz (107), Spater zog er gegen
die Parther, die den Grenzen des Reiches im Osten ebenso gesahrllch
waren wie die Germanen am Rhein und an der Donau, Er machte
Armenien, Mesopotamien und Assyrien zu römischen Provinzen, Noch
den spätesten Imperatoren wurde bei der Huldigung im Senate zngerufeu.
Sei glücklicher als Angnstns, besser als Trasan!
Sein Landsmann und Adoptivsohn P, Älius Hadrianus (117- 8.«.^
138) schloß mit den Parthern sogleich Frieden und bestimmte den Euphra
als Grenze im Orient, > Ein Aufstand der Juden führte nach verzweifeltem
Kampfe zu ihrer Zerstreuung über das ganze Reich, Seme ganze: SaHroft
aber wandte er der inneren Verwaltung zu, d,e immer in hr -m.bernf--
mäßig ausgebildetes nnd geschultes Beamteutum erforderte. Auf mehr-
jährigen Reisen, die ihn durch einen großen Teil des weiten Reiches führten,
überzeugte er sich durch den Augenschein von dem Zustande der Provinzen,
deren Wohl er persönlich am meisten von allen Kaisern gefordert hat. An
besonders gefährdeten Stellen sicherte er die Grenzen des Reiches durch
Wall und Graben, So zog er im nördlichen Britannien den Grenzwall
qeaen die Pikten und ©toten (vallum Hadriani) und vollendete m Ger¬
manien den von Domitian begonnenen Limes, Im heutigen Rom er-
innert an den Kaiser die Engelsburg (moles Hadriani).
Den Unterschied der Sitten im 1. und 2, Jahrhundert der Kaiser-
jpit erkennt man wenn ntctn bie Beibert Antonine, Uttiottittu» 4^^ (iss—iei).
(138—161) und' (ritten Adoptivsohn Markus Aurelius (161-180
den Stoiker auf bem Cäsarenthrone (vgl. § 9), mit ben Kaisern bes
Julisch-Claubischen Hauses unb ihrer prunkvollen, sittenlosen Hofhaltung
veraleicht. Antoninus Pius lebte wie ein einfacher Lanb ebelmann ans
seinem Gute in Latinm, unb ber weise, hochgebilbete Mark Aurel eiferte
diesem Vorbilbe nach. An bie Stelle ber Sohne unb Enkel bes Re-
volutionsjahrhnnberts, bie vor keinem Verbrechen zurückscheuten, waren
hochgebilbete Männer getreten, bie ein feines Gefühl bafur hatten, was
ber Humanität ihres Zeitalters angemessen sei. Aber bie Angriffe ber
Parther unb Germanen riefen Mark Aurel wieber ms Felb. Dus Römische
Reich erscheint in biesen Kriegen zum erstenmal rein auf bie Verteidigung
beschränkt. Im Feldlager gegen bie germanischen Markomannen mid
Quabeu (val. § 7) hat Mark Aurel einen nicht geringen Teil seiner Re-
aierungszeit verbracht; in Vwbobona ist er 180 gestorben. (Sem Reiter-
stanbbilb auf bem Kapitol.) Sein entarteter Sohn Commobus, ber
ihm folgte, würbe von seiner Umgebung ermorbet (192).
i Erst unter Mark Aurel wurde wieder ein Teil Mesopotamiens römische Provinz.