Full text: Altertum (Teil 3 für Obersekunda)

Der 2. punische Krieg 
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monatlichen Landmarsch über die Pyrenäen und Alpen nach Italien Haanibau 
(218). Auf der Fahrt nach Spanien erfuhr der Konsul Scipio in gang 
Massilia, daß Hannibal mit 46 000 Mann und 37 Elefanten an der 218 
Rhone stehe. Sein Versuch, den Gegner in Gallien festzuhalten, 
scheiterte. Hannibal überschritt unter großen Beschwerden und 
Verlusten in 15 Tagen den Kamm der Alpen (Herbst 218) und er¬ 
reichte mit 26 000 Mann das Land der befreundeten Insubrer. Durch 
die Reiterschlacht am Ticinus wurde Scipio, der nach Italien zurück- Hannibai 
gekehrt war, über den Po zurückgeworfen. An der Trebia erlagen Ticinus 
die vereinigten Heere des Scipio und Sempronius der überlegenen trebia“ 
Kriegskunst Hannibals (Dezember 218). Ganz Oberitalien außer 218 
Placentia und Kremona fiel den Karthagern zu. 
Dem drohenden Einbruch des Feindes in Mittelitalien stellten 
die Römer zwei Heere entgegen: das eine unter Servilius bei Arimi- 
num, das andere unter Flaminius (§123) beiArretium. Aber Hannibal 
überschritt den Apennin auf Seitenwegen und erschien unvermutet 
im Rücken der römischen Aufstellung in Etrurien. Flaminius wurde, 
ihm unvorsichtig nachdrängend, am Trasumenischen See auf dem am 
Marsch überfallen und mit dem größten Teile seines Heeres vernichtet nrST 
(217). Darauf zog Hannibal durch das Gebiet der sabellischen Völ- 
kerschaften, um diese zum Abfall zu bringen und dadurch die mili¬ 
tärische Überlegenheit Roms zu brechen. Aber die Italiker standen 
fest zu Rom. Die vorsichtige Kriegführung des Diktators Fabius 
Maximus bewährte sich (Cunctator). Zu neuem Angriff übergehend 
erlitten die Römer bei Kannä eine furchtbare Niederlage. 
Von 86000 Kämpfern entkamen nur 3000. Der größte Teil 
Unteritaliens fiel den Karthagern zu; in Kampanien die reiche 
Stadt Kapua, wo Hannibal überwinterte (216/5). Aber der Kern der 
mittelitalischen Bundesgenossen blieb auch jetzt treu. An den Mauern 
der latinischen Festungen brach sich zuerst die Kraft Karthagos. 
Die Römer als Angreifer. 215—202. 
Trotz der schweren Niederlagen dachte Rom nicht an Frieden. R^|^ht 
Die Anstrengungen wurden verdoppelt. Da Hannibal im Felde un- scheidung 
überwindlich war, so beschränkte man sich ihm gegenüber auf die “Jims 
Verteidigung und suchte die Entscheidung des Krieges außerhalb 
Italiens, wobei die Überlegenheit ihrer Flotte den Römern zustatten 
kam. Aber auch Hannibal suchte und fand Unterstützung außer¬ 
halb Italiens. So wurde der Krieg zu einem Weltbrand, der 
sogar nach Griechenland hinübergriff. Die Entscheidung fiel in 
Spanien. 
Im Jahre 215 schloß Hannibal ein Bündnis mit Philipp von 
Makedonien, für den die Vertreibung der Römer aus Illyrien eine 
Lebensfrage bildete (§123). Aber Philipp wurde durch Kämpfe im 
eigenen Lande beschäftigt. Das Übergewicht Roms zur See ver- 
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216 
und bei 
Kannä
	        
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