Full text: Altertum (Teil 3 für Obersekunda)

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Der Untergang der Republik 
Der Jugur- 
thinische ' 
Krieg 
in—105 
Der Kim¬ 
bernkrieg 
113—101 
segensreich gewirkt. Von den drei großen Fragen der Zeit (§ 132) 
trat die Landfrage, halb gelöst, in den Hintergrund; aber drohend 
schwebten über Stadt und Staat die Bundesgenossenfrage und die 
Sklavenfrage. 
§ 135. Die Kriege des Marius. Unter Masinissas (§ 124 u. 128) 
Enkeln kam es im Königreich Numidien zu Thronstreitigkeiten. 
Von Ehrgeiz und Herrschsucht getrieben, räumte Jugurtha, an 
Willensstärke und Ausdauer das Ebenbild des Großvaters, im Kriege 
vor Numantia erprobt und mit den Schwächen des römischen Adels 
wohlbekannt, im Vertrauen auf sein Gold die Mitbewerber aus dem 
Wege. Der wackere Volkstribun Memmius enthüllte die Bestechungen 
und erwirkte die Kriegserklärung gegen den König (m). 
Aber dem numidischen Golde erlagen auch die römischen Feld¬ 
herrn und ihre Heere, bis der unbestechliche Metellus den Ober¬ 
befehl erhielt. In der Doppelschlacht am Flusse Muthul geschlagen 
(108), fand Jugurtha Hilfe und Zuflucht bei seinem Schwieger¬ 
vater, dem König Bocchus von Mauretanien. Erst des Metellus 
Legat, der tapfere Gajus Marius, beendigte den langwierigen 
Krieg. Jugurtha wurde aus Numidien verdrängt und mit Bocchus 
vereint bei einem erneuten Vorstoß geschlagen. Durch ge¬ 
schickte Unterhandlungen erlangte der Quästor Sulla von Bocchus 
die Auslieferung des numidischen Königs (105). Jugurtha starb 
im Staatsgefängnis (Tullianum). Das Königreich Numidien wurde 
geteilt: den Westen erhielt Bocchus, den Osten ein Halbbruder 
Jugurthas; die Landschaft Tripolis wurde zur Provinz Afrika ge¬ 
schlagen. 
Als Vorboten der germanischen Völkerwanderung überschritten 
die Kimbern, von Norden her durch Böhmen vorrückend, die Donau 
und bedrohten in Steiermark die mit Rom verbündeten Taurisker. 
Bei Noreja entging der Konsul Karbo nur durch ein Unwetter 
der völligen Vernichtung (113). Mit Teutonen und Ambronen 
vereinigt, fielen die Kimbern in Gallien ein. Zwei römische Heere 
wurden geschlagen, ein drittes am 6. Okt. 105 bei Arausio (Orange 
an der Rhone) vernichtet. Zugleich durch den Ausbruch eines 
gefährlichen Sklavenaufstandes in Sizilien erschreckt, wähnte man 
in Rom wie nach dem Tage von Kannä den Feind schon vor 
den Toren. Da erhielt Marius abwesend das zweite Konsulat. 
Aber die Gefahr ging vorüber. Ohne festes Ziel zogen die wandern¬ 
den Völkerscharen plündernd nach Spanien und ließen Marius Zeit, 
in zwei Jahren ein kriegsgeübtes Heer zu schaffen, dem die Teutonen 
und Ambronen auf ihrem Marsche nach Italien bei Aquä Sextiä 
erlagen (102). Die Kimbern drangen über den Brenner nach Italien 
vor. Der Konsul Katulus gab die Pässe des Etschtals preis und 
vereinigte sich am Po mit dem aus Gallien herbeigeeilten Marius.
	        
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