Full text: Altertum (Teil 3 für Obersekunda)

Vorgeschichte 
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wurde. Immer aber änderte sich die Sprache im Munde der 
Stammfremden, da diese die fremde Sprache nach ihrer Weise aus- 
sprachen. Die Sprache vereinigte nun die Menschen, die auf einem 
bestimmten Gebiet wohnten, zu einem Volk, das infolge des Ein¬ 
flusses der geographischen Lage und der Mischung verschiedener 
Rassen eine eigentümliche Kultur entfaltete. So entstanden allmäh¬ 
lich Nationen mit einem starken Gemeinsamkeitsgefühl und mit Nationen 
großer Anhänglichkeit an ihr Land. Im Zusammenhang aber von 
Nation und Land bildeten sich die Staaten, Kulturgemeinschaften 
mit bestimmter Rechtsordnung. 
Welches die ursprünglichen Stämme gewesen sind, also die 
Gemeinschaften, bei denen Rasse und Sprache noch zusammenfiel, 
läßt sich nur zum Teil nachweisen. Doch gab es wohl einen afrika- Afrika 
nischen Stamm, der allmählich weiter nach Süden gedrängt wurde und 
dessen Reste die heutigen Hottentotten und Buschmänner 
sind, später kamen von Norden die Kaff er n, auf die die sogenannten 
Bantusprachen zurückgehen, und die Neger, während die Nubier 
zwischen Negern und Hamiten (s. u.) stehen. Auch die amerikanischen Amerika 
Indianer, vielleicht von Asien her über die Beringstraße eingewandert, 
bildeten wohl ursprünglich einen Stamm. Nördlich von ihnen ge¬ 
hören die Hyperboräer (z. B. Eskimos) zu einer besonderen Ge¬ 
meinschaft. Im stillen und indischen Ozean haben sich von ihren 
Ursitzen in der Gegend der großen Sundainseln weit verbreitet die 
Malaien, die die Papua und Australier zurückdrängten oder 
assimilierten. In Asien gab es im Osten einen Stamm, von dem sich Asien, 
einerseits Chinesen und Siamesen, andererseits Tibeter und Bir¬ 
manen herleiten. Eine eigentümliche Urbevölkerung fand sich in 
Hinterindien, die man austro-asiatisch nennt. Von ihr stammen 
die Anamiten. Ein anderer Zweig jenes östlichen Urvolkes 
wandte sich über Korea nach den großen Inseln, wo durch Ver¬ 
mischung mit Hyperboräern (Ainos) das Volk der Japaner ent¬ 
stand. Zwischen Ural und Altai wohnte ein Stamm, der sich außer¬ 
ordentlich weit verbreitete. Von ihm stammt die Urbevölkerung 
Nordeuropas, von der die heutigen Lappen und Finnen Reste sind, 
andere Bestandteile kamen später nach Südeuropa, so Hunnen, 
Avaren, Magyaren, Türken. Nach Osten gingen Mongolen und 
Mandschu. Auch die Sumerier, die Urbevölkerung von Babylonien 
gehörten wohl ihm an. Ein anderer Stamm, die Drawida, bildete 
die Urbevölkerung von Indien. Die Ur-Semiten gingen wohl von Semiten 
Arabien aus, verschmolzen mit den Hetitern in Palästina zu den 
Juden, im Niltal mit nubischen Stämmen zu den Ägyptern. Den Nor¬ 
den Afrikas bewohnten die Berbern, die man als Hamiten mit den 
Ägyptern zusammenfaßt. Vielleicht gehörten zu ihnen auch die 
Iberer, die Urbevölkerung von Südeuropa, deren Sprache in der 
der Basken fortlebt. Ob auch die Etrusker hierher zu zählen sind,
	        
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