Object: Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen

Erfindungen und Entdeckungen. 41 
viere Werke des griechischen Altertums und Sprach- und Sachkenntnis zum Ver¬ 
stehen und Erklären derselben mitbrachten. Daher nahm das Studium der alt¬ 
klassischen Sprachen einen neuen Aufschwung, zunächst in Italien, dann in Deutsch¬ 
land und trug im Vereine mit den großen Erfindungen und Entdeckungen wesent¬ 
lich zur Herbeiführung der „neuen" Zeit bei. 
2. Seine Regierung. Maximilian, der Sohn Friedrichs, war vermahlt 
mit Maria von Burgund, der einzigen Tochter Karls des Kühnen, wodurch 
er seinem Hause die weitläufigen burgundischen Besitzungen, namentlich die Nieder¬ 
lande, erwarb. Maximilian führte den ewigen Landfrieden ein und machte 
dem Faustrechte ein Ende Alle Streitigkeiten der Grafen und Fürsten u. s. w. 
mußten von jetzt ab durch das Reichskammergericht entschieden werden, 
welches anfangs zu Frankfurt, zuletzt in Wetzlar feinen Sitz hatte. Jede Selbst¬ 
hilfe war von nun an verboten. Deutschland teilte er in zehn Kreise. Unter 
dem Namen Landsknechte wurden stehende Truppen errichtet. Ein großes 
Verdienst erwarb er sich durch Einführung des Postwesens, an dessen Spitze 
er den Grafen von Thurn und Taxis stellte. 
3. Sein Charakter. Maximilian war gelehrt, groß und fchlank, sehr stark, 
freundlich und herablassend, seine Gesichtszüge edel und schön. Seinen Mut 
bewies er bei jeder Gelegenheit: auf der Jagd, beim Türmer, in der Schlacht. 
Man nennt ihn den letzten Ritter. „Kaiser Max auf der Martinswand" von 
Collin. „Der letzte Ritter" und „die Martinswand" von A. Grün. 
39. Erfindungen und Entdeckungen 
1. Der Kompatz wurde 1300 von dem Italiener Gioja von Amalfi er¬ 
funden; nun konnte man sich von den Küsten hinaus in den offenen Ocean 
wagen. Das Schietzpulver erfand 1340 der Mönch Berthold Schwarz, ein 
Freund der Alchymie, durch Zufall, als er Gold machen wollte. Zuerst hatte 
matt förmliche Mörser, dann Kanonen 
von großem Umfange, später kleinere, dann 
solche, die ein Mann tragen konnte. An¬ 
fangs feuerte matt mit einer Lunte ab; 
später kam das Feuer schloß auf. Das 
Wort Flinte kommt her von Flins, d. H.' 
Feuerstein. Das Bajonnet kam zuerst 
in Bayonne in Frankreich aus; das Per¬ 
kussionsgewehr mit Zündhütchen ist 
durch den von Dreyse in Sömmerda er¬ 
fundenen Hinterlader mit Zündnadel 
verdrängt worden. Burgen, Mauern und 
Harnische schützten nun nicht mehr. 
2. Die Buch-ruckerkunft, 1440 Frü¬ 
her gab es nur teure, von Mönchen ge¬ 
schriebene Bücher. Die Holzschneide¬ 
kunst führte zur Anfertigung von Spiel¬ 
karten und Heiligenbildern, ja selbst kleiner 
Gebetbücher, welche Lorenz Koster aus 
Darletn schnitt. Erst Gutenberg in 
Mainz kam darauf, einzelne Buchstaben 
aus buchene Stäbchen zu schneiden. War 
der Druck eines Buches fertig, so konnten diese Stäbchen immer wieder zum Druck 
anderer Bücher benutzt werden. Gutenberg verband sich mit dem reichen Johann 
Faust, der das Geld zu einer Druckerei hergab, und Peter Schöffer, der 
nachher eine Metallmischung für die Buchstaben und eine bessere Druckerschwärze 
erfand. Statt des Pergaments nahm man späterhin Linnenpapier. Die in 
der Druckerei beschäftigten Arbeiter mußten den Eid der Verschwiegenheit leisten, 
Johann Gutenberg.
	        
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