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Das Zeitalter der Verfassungs- und Einheitskämpfe
schlagen worden; die italienische Flotte besiegte Admiral Teget-
h o f f bei L i s s a (20. Juli). Als aber die österreichische Süd¬
armee zur Verteidigung Wiens abberufen wurde, drangen die
Italiener wieder vor.
am Main Auch die süddeutschen Truppen waren von der preußischen Main-
armeeunter Vogel v. Falkenstein, dann unter Manteuffel,
in einer Reihe von Gefechten zurückgedrängt worden, so daß die
preußischen Truppen Würzburg und Nürnberg erreichten.
Friede Napoleon III., der gehofft hatte, daß sich die beiden deutschen
Mächte in einem langen Kriege zerfleischen würden, suchte gleich
nach der Schlacht von Königgrätz als Vermittler aufzutreten. Öster¬
reich hatte ihm Venetien abgetreten, damit er es Italien überlasse
und dieses vom Bündnis mit Preußen abwendig mache. Bismarck
hielt es nicht für geraten, Napoleon schroff zurückzuweisen. Unter
großen Schwierigkeiten setzte er es durch, daß König Wilhelm darauf
verzichtete, Sachsen oder österreichisches Gebiet zu erwerben. Es
kam am 26. Juli zum Waffenstillstand von Nikolsburg, dem
der Friede zu Prag folgte (23. August). Österreich schied aus
Deutschland aus und verzichtete zugunsten Preußens auf seine
Rechte auf Schleswig-Holstein. Preußen verleibte außerdem Han¬
nover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt am Main ein. Den süd¬
deutschen Staaten wurde ein günstiger Frieden gewährt. Am 3. Oktober
erkannte zu Wien Österreich die Vereinigung Venetiens mit Italien an.
§ 183. Zeit des Norddeutschen Bundes. Erst durch die neuen Er¬
werbungen war Preußen ein in sich zusammenhängender Staat ge¬
worden, der von der Memel bis zur Mosel und von der Königsau bis
zur Oppa fast ganz Norddeutschland umfaßte. Diese Machtstellung
nutzte Bismarck nicht, wie ihm wohl geraten wurde, dazu aus, den Ab¬
solutismus in Preußen wieder einzuführen. Vielmehr bot er dem Land-
Ende des tag die Hand zur Versöhnung, indem er Indemnität für die ohne ver-
Kpreißenin fassungsmäßige Genehmigung geleisteten Ausgaben nachsuchte und
damit das parlamentarische Bewilligungsrecht anerkannte. Das
am Tage von Königgrätz gewählte Abgeordnetenhaus, in dem die
neugegründete nationalliberale Partei einflußreich wurde, nahm die zur
Versöhnung dargebotene Hand an und sprach mit der Annahme des
Indemnitätsgesuches der Regierung ihr Vertrauen aus (September
1866). Nun konnte Bismarck an die Lösung der deutschen Frage gehen.
Zwar durfte er, um Napoleon III. nicht zu verletzen, die süddeut¬
schen Staaten Bayern, Württemberg, Hessen-Darmstadt und Baden
Bündnisse nicht in ein engeres Bundesverhältnis zu Preußen bringen; aber
^utechen * es gelang ihm, heimlich Schutz- und Trutzbündnisse mit ihnen zu
Staaten schließen, nach denen ihre Truppen nach preußischem Muster or¬
ganisiert werden und im Fall eines Krieges unter den Befehl des
Königs von Preußen treten sollten.