Full text: Von 1648 bis zur Gegenwart (Teil 5 für Oberprima)

Die deutschen Staaten 
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rettet. Bei Hohenfriedberg (4. Juni) schlug er die ÖsterreicherHohenMed- 
und Sachsen, die ihn in Schlesien angriffen. Er rückte dann in berg 1745 
Böhmen ein und wußte durch seine Feldherrnkunst dem Überfall 
Karls von Lothringen bei Soor (September) zu entrinnen. Der 
von den Österreichern und Sachsen geplante Angriff gegen Berlin 
wurde durch Leopold von Anhalt-Dessau vereitelt, der die Sachsen 
bei Kesselsdorf schlug (Dezember). Gleich darauf erbat Öster¬ 
reich den Frieden. Er wurde zu Dresden (Dezember) geschlossen Friede 
und bestätigte den Breslauer; er galt auch für die Reichsstände. zul^®den 
Friedrich erkannte Franz I. an; Sachsen zahlte 1 Mill. Taler Kriegs¬ 
kosten. 
Für Friedrich II. war der Friede der Abschluß einer schweren 
Läuterungszeit, der Übergang zu männlicher Selbstbeschränkung, der 
Gipfel seines Glücks. Er war der Große geworden. 
Im weiteren Verlaufe des Erbfolgekrieges wurde Frankreich Ende des 
schließlich trotz der Siege des Marschalls Moritz von Sachsen in schenlS 
den Niederlanden durch die Niederlage seines in England einge-folgekriegs 
fallenen Schützlings, des Prinzen Carl Edward Stuart (bei Culloden 
1746) und die Mißerfolge gegen England zur See, zu Verhandlungen 
genötigt. Der Aachener Friede stellte den Status quo wieder her, Friede zu 
doch wurde Schlesien Preußen garantiert und Maria Theresia inAachen 1748 
Österreich sowie Franz I. im Reich anerkannt. 
§ 61. Ursprung des Siebenjährigen Krieges. Ein neuer fran¬ 
zösisch-englischer Krieg erwies sich bald als unvermeidlich, da 
England im Interesse seiner See- und Handelsmacht Frankreich 
zurückdrängen wollte und in Amerika noch keine Entscheidung sich 
ergeben hatte. Aus den Grenzkämpfen der Ansiedler des fran- Ursache 
zösischen Kanada und der englischen Kolonien infolge der fran¬ 
zösischen Besetzung des Ohiogebietes entwickelte sich dort schon 
I755 wieder der Krieg. Preußen, gewillt streng neutral zu bleiben, 
hatte während des Österreichischen Erbfolgekrieges die beiden Rivalen 
gegeneinander ausgespielt. Aber sofort nach dem Frieden waren 
Friedrich Befürchtungen eines neuen Krieges mit Österreich und viel¬ 
leicht auch Rußland gekommen. Er suchte daher zunächst die Er¬ 
neuerung der Freundschaft mit Frankreich, das seinerseits Deckung 
gegen England brauchte. Da Österreich mit Rußland gegen Preußen, 
in dem es seinen Hauptfeind sah, verbündet war und auch die 
Freundschaft Ludwigs XV. begehrte, ging Friedrich, dem bei 
der Mißstimmung des Pariser Hofes und der Pompadour (§ 87) 
gegen ihn Frankreich unzuverlässig erschien, schließlich auf die 
Anerbietungen Englands ein und schloß die Westminster- veran- 
konvention (Januar 1756). Er garantierte England die Neu- lassung' 
tralität Hannovers und versprach Schutz gegen einen französischen 
Angriff; dafür versprach England ihn in Ostpreußen vor einem An- 
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