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alle diese Waaren an das Land bringe. Kannitverstan,“ war die
Antwort. Da dachte er: „Haha, schaut's da heraus ? Kein Wun—
der, wem das Meer solche Reichthümer an das Land schwemmt,
der hat gut solche Häuser in die Welt stellen und solcherlei Tuli—
panen vor die Fenster in vergoldeten Scherben.“ Jetzt ging er
wieder zurück und stellte eine recht traurige Betrachtung bei sich
selbst an was er für ein armer Mensch sei unter so viel reichen
Leuten in der Welt. Aber als er eben dachte: „Wenn ich's doch
nur auch einmal so gut bekäme, wie dieser Herr Kannitverstan es
hat,“ kam er um eine Ecke und erblickte einen großen Leichenzug.
Vier schwarz vermummte Pferde zogen einen ebenfalls schwarz über⸗
zogenen Leichenwagen langsam und traurig, als ob sie wüßten,
daß sie einen Todten in seine Ruhe führten. Ein langer Zug
von Freunden und Bekannten des Verstorbenen folgte nach, Paar
und Paar, verhüllt in schwarze Mäntel und stumm. In der
Ferne läutete ein einsames Glöcklein. Jetzt ergriff unsern
Fremdling ein wehmüthiges Gefühl, das an keinem guten Men—
schen vorübergeht, wenn er eine Leiche sieht, und er blieb mit
dem Hut in den Händen andächtig stehen, bis alles vorüber war.
Doch machte er sich an den Letzten vom Zug, der eben in der
Stille ausrechnete, was er an seiner Baumwolle gewinnen könnte,
wenn der Centner um zehn Gulden aufschlüge, ergriff ihn sachte
am Mantel und bat ihn treuherzig um Exküfe. „Das muß wohl
auch ein guter Freund von Euch gewesen sein,“ sagte er, „dem
das Glöcklein läutet, daß Ihr so betrübt und nachdenklich mit—
geht?“ Nannitverstan,“ war die Antwort. Da fielen unserm
guten Tuttlinger ein paar große Thränen aus den Augen, und
es ward ihm auf einmal schwer und wieder leicht ums Herz.
Armer Kannitverstan, rief er aus, was hast du nun von allem
deinem Reichthum? Was ich einst von meiner Armuth auch
belomme: ein Todtenkleid und ein Leintuch, und von allen deinen
schönen Blumen vielleicht ein Rosmarin auf die kalte Brust oder
eine Raute. Mit diesen Gedanken begleitete er die Leiche, als
wenn er dazu gehörte, bis ans Grab, sah den vermeinten Herrn
Kannitverstan hinabsenken in seine Ruheslätte und ward von der
holländischen Leichenpredigt, von der er lein Wort verstand, mehr
gerührt, als von mancher deutschen, auf die er nicht Acht gab.
Endlich ging er leichten Herzens mit den andern wieder fort,
verzehrte in einer Herberge, wo man Deutsch verstand, mit gutem
Appetit ein Stück Limburger Käse, und wenn es ihm wieder
einmal schwer fallen wollte, daß so viele Leute in der Welt so
reich seien und er so arm, so dachte er nur an den Herrn