Full text: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

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Übergang zur Neuzeit. 
als Regent bei den niederländischen Ständen durchzusetzen. Die Gefahr 
einer Entfremdung so großer Gebiete vom Reiche war durch Maximilian 
noch einmal abgewandt worden. 
Auf diese reichen Besitzungen gründete das Haus Habsburg seine 
Weltmacht. Maximilian vermählte Philipp später mit Johanna, der 
Tochter Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Kastilien. 
Sein Enkel Karl V. war der Herr des größten Reiches in Europa. 
Für das Deutsche Reich war es kein Gewinn, daß sein Oberhaupt 
diese Weltmacht erwarb. Ihr Besitz führte vielmehr dazu, daß die poli- 
tischen Lebensinteressen des Reiches und die seines Oberhauptes selten 
übereinstimmten, ja oft in nnversöhnbaren Gegensatz traten*). 
Die Reichsreform unter Maximilian. Die Notwendigkeit einer 
Reichsreform war bereits im Anfange des 15. Jahrhunderts erkannt 
worden, aber alle Versuche, sie herzustellen, waren gescheitert. Bisher 
besuchten nur die Fürsten die Reichstage und faßten mit dem Kaiser 
zusammen die für das Reich verbindlichen Beschlüsse; die zahlreichen großen 
und wohlhabenden Freien Reichsstädte, d. h. diejenigen Städte, die 
kein anderes Haupt über sich hatten als ben Kaiser, waren früher auf 
den Reichstagen nicht vertreten, obwohl sie allein imstande waren, größere 
Geldmittel aufzubringen. Da man diese nicht entbehren, aber auch Ab- 
gaben von ihnen nicht erzwingen konnte, mußte mau sich entschließen, sie 
zu den Reichstagen heranzuziehen. Solange die Fürsten noch darauf 
hofften, die Städte mit Gewalt zu unterwerfen, waren sie hierzu nicht 
geneigt, aber die Fehden in der Mitte des Jahrhunderts hatten ihre Ab¬ 
sichten nicht gefördert, und seitdem drängten die Verluste an ben Grenzen, 
bie Türkengefahr, bie fteigenbe Kostspieligkeit ber Kriege zur Verstänbi- 
gung. Man beriet in brei Kollegien: bas erste bilbeten bie Kurfürsten, 
das zweite die Fürsten, geistliche und weltliche, das dritte die Städte. 
Zu einem bindenden Beschluß gehörte die Übereinstimmung der Kollegien; 
er wurde vom Kaiser als Reichstagsabschied veröffentlicht und genoß 
Gesetzeskraft. Für seine Durchführung mußte das Reichsoberhaupt sorgen. 
Rudolf I 
Albrecht I. 
Österreich, Steiermark, Arain 
Rudolf 
Friedrich der Schöne 
—s Johann (parricida) 
Albrecht 
Leopold 
Ernst 
Karl der Ruhne Friedrich III. 
von Burgund Steiermark 
Österreich, Ungarn u. Böhmen 
Albrecht 
Albrecht 
I 
Albrecht II. 
Siegmund 
I 
- Elisabeth 
IHarta Maximilian I. Ferdinand v. Aragonien — Isabella v. Kastilien 
| Erbe des ganzen Habsburg. Besitzes 
Philipp der Schöne 
Johanna 
Karl V, 
Ferdinand I. — Anna r». Ungarn.
	        
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