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Haupt-
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Atrium
12. Querschnitt der Pfalzkapelle Karls des Großen, Aachen.
70 m
11. Grundriß der Sophienkirche in Konstantinopel.
«Nach Hertzberg, Geschichte der Byzantiner.»
13. Grundriß der Pfalzkapelle Karls d. Gr., Aachen.
(12 u. 13 nach Henne am Rhyn.I
Der Palastkirche Justinians steht hier
die Palastkirche Karls des Großen gegen-
über, der Kern des heutigen Aachener Mün-
sters. Hier wollte Karl auch dereinst ruhen.
Für Grabkirchen war von alters her der
Zentralbau üblich. Ein Kuppelraum mit
niedrigerem Umgang, oder, basilikal ge-
sprechen, ein Hauptschiff mit umlaufendem
Seitenschiff, war bereits S. Costanza in Rom,
das Mausoleum der Tochter Konstantins. Aus Justinians Zeit stammt, mit doppelgeschossigem
Umgang, S. Vitale in Ravenna. An S. Vitale lehnt sich der Plan Einhards an, wenn
auch vereinfacht und insofern konstruktiv ganz selbständig, als er den achteckigen Kern nicht wie
dort mit einem Achteck, sondern mit einem Sechzehneck umgibt. Die zwischen beiden vermittelnden
Gewölbe steigen nach innen an (s. 12) und leiten den Schub des die Kuppel bildenden „Kloster-
gewölbes" und des die Kuppel schützenden Pyramidendaches auf die Außenmauern ab. Die
kostbaren Säulen, mit denen die hohen Arkadenöffnungen der Empore in zwei Reihen über-
einander ausgesetzt sind, stammen aus Rom und Ravenna. Der aus einem Stück antiken
Marmors zurechtgeschnittene erhöhte Thron, auf dem der Kaiser dem Gottesdienst beiwohnte,
stand auf der Empore, der viereckigen Apsis des Untergeschosses gerade gegenüber. Besonders
bemerkenswert ist, daß der von den beiden runden Treppentürmen flankierten westlichen Vorhalle
ein in seinen Abmessungen noch heute erkennbares rechteckiges Atrium mit zweigeschossigen
Bogenarkaden vorgelagert war, in dessen Mitte auch der Brunnen (s. S. 4) nicht fehlte.