Full text: Edelsteine deutscher Dichtung

Drittes Schuljahr 
5 Beim Schenken war es so: es trank 
Der Küfer,! bis er niedersank; 
Am hohlen Fasse schlief er ein; 
Die Männlein sorgten um den Wein 
Und schwefelten fein 
Alle Fässer ein? 
Und rollten und hoben 
Mit Winden und Kloben 
Und schwenkten? und senkten“ 
Und gossen und panschten? 
Und mengten und manschten. 
Und eh' der Küfer noch erwacht, 
War schon der Wein geschönt' und fein gemacht! 
6. Einst hatt' ein Schneider große Pein, 
Der Staatsrock sollte fertig sein; 
Warf hin das Zeug und legte sich 
Hin auf das Ohr und pflegte sich. 
Da schlüpften sie frisch 
In den Schneidertisch 
Und schnitten und rückten 
Und nähten und stickten 
Und faßten und paßten 
Und strichen und guckten 
Und zupften und ruckten. 
Und eh' mein Schneiderlein erwacht, 
War Bürgermeisters Rock.bereits gemacht! 
Neugierig war des Schneiders Weib 
Und macht sich diesen Zeitvertreib: 
Streut Erbsen hin die ganze Nacht; 
Die Heinzelmännchen kommen sacht; 
Eins schlägt nun aus, 
Schlägt hin im Haus, 
1) hat den im Keller lagernden Wein zu behandeln; Kufe — großes, 
oben offenes hölzernes Gefüß. — 2) das Verbrennen von Schwefelnn 
einem Fasse dient dazu, dasselbe zu reinigen. — 5) ein Gefäß (chwingend, 
ausspülen. — 4) ins Wasser tauchen. — d) im Wasser umherschlagen 
(plätschern). — 6) vermengen, umrühren. — ) klären. 
Kaiser, Edelsteine deutscher Dichtung. 
6—
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.