1. Einleitung.
Begriff der Geschichte. Die Geschichte der Menschheit oder
Weltgeschichte zeigt, wie die Menschheit von den ältesten bekannten
Zeiten an bis zu den jetzigen Zuständen sich herausgebildet. hat.
Sie beschäftigt sich daher mit den Völkern und Persönlichkeiten, die
durch ihre Leistungen eine allgemeine Bedeutung erlangt haben. Es
kommen zu verschiedenen Zeiten verschiedene, aber immer nur wenige
Völker in Betracht, und zwar gehören sie fast alle der kaukasischen
(mittelländischen) Rasse an.
Die kaukasische Rasse zerfällt in drei Völkerfamilien:
1. Die Jndogermanen oder Arier. Dazu gehören a. in Asien: die
Inder (Hindus) und die iranischen Völker (Perser, Meder u. a.); b. in Europa:
die Griechen und Jtaliker, die Kelten (im Westen), die Germanen (in Mittel- und
Nordeuropa), die Slaven (im östlichen Tiefland).
2. Die Semiten. Dazu gehören: die Assyrer und Babylonier, die Phöni-
zier, die Israeliten, die Araber.
3. Die Hamiten: die Ägypter u. a. nordafrikanische Stämme.
2. Einteilung. So mannigfaltig wie die Anlagen des mensch-
liehen Geistes sind die Gebiete der Geschichte. Die wichtigsten sind
die Geschichte des Staates, der Religion, der Kunst, der Wissenschaft
und der gesellschaftlichen Zustände. Von besonderer Bedeutung ist die
Staatsgeschichte, da ohne ein geordnetes Staatsleben eine Kultur
(Bildung) unmöglich ist. Die übrigen Gebiete faßt man zusammen
unter der Bezeichnung Kulturgeschichte.
Ein Staat bildet sich, sobald ein Volksstamm feste Wohnsitze eingenommen
hat. Denn zum Schutze der Ansiedlungen und zur Schlichtung von Streitigkeiten
ist eine dauernde Obrigkeit notwendig, deren wohlthätigem Zwange sich der fried-
liebende Ackerbauer willig fügt.
Der Zeit nach teilt man ein in das Altertum (bis zum Beginne
der Völkerwanderung 375 n. Ch.), das Mittelalter (bis zur Entdeckung
von Amerika 1492) und die Neuzeit.