Full text: Das Altertum, das Mittelalter bis zu Karl dem Großen (Teil 1)

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Die Griechen. 
Wurden eingeholt und erlitten eine völlige Niederlage. Die Perser zer- 
störten Milet und stellten überall ihre Herrschaft wieder her. 
3. Der erste Perserzug, 492. Ausgebracht über die Hilfeleistung der 
Athener, schickte Darius zur Unterwerfung des europäischen Griechenlands 
den Feldherrn Mardonius, seinen Schwiegersohn, mit einem Landheer und 
einer Flotte ab, die an der thrazischen Küste vordrangen. Aber die Flotte 
492. erlitt durch Schiffbruch am Vorgebirge Athos und das Landheer durch 
Kämpfe gegen die Stämme Thraziens und Mazedoniens und die Schwierig- 
feit der Verpflegung so große Verluste, daß Mardonius sich zur Umkehr 
genötigt sah. 
4. Der zweite Perserzug, 490. Nachdem die persischen Gesandten, die 
von den griechischen Staaten „Erde und Wasser" verlangen sollten, in Athen 
und Sparta als Spione behandelt und getötet worden waren, schickte Darius 
490. ein neues Heer, das über das Kykladenmeer fuhr und im nordöstlichen 
Attika landete. Der Meder Datis, dem Artaphernes, ein Prinz des 
Königlichen Hauses, beigegeben war, leitete das Unternehmen, und Hippias, 
der seine Herrschaft in Athen wiedergewinnen wollte, diente als Ratgeber. 
Auch unter den zehn Feldherren der Athener war ein der Kriegsweise des 
Feindes kundiger Mann, namens Miltiades, der am Hellespont eine 
Tyrannis unter persischer Oberherrschaft übernommen hatte, aber, von den 
Persern vertrieben, in seine Vaterstadt zurückgekehrt war. Er übernahm 
den Oberbefehl und führte seine 10000 Athener, zu denen 1000 Platäer 
stießen, gegen den Feind, ohne die Hilfe der Spartiaten abzuwarten. Auf der 
Ebene von Marathon stellte Datis seine Scharen auf, die hauptsächlich aus 
Bogenschützen und Reitern bestanden. Miltiades wartete ihren Angriff ab, 
und als dieser mit einem Hagel von Pfeilen erfolgte, stürmten die griechischen 
Hopliten, die Schwerbewaffneten, mit vorgestreckten Lanzen gegen die vielfache 
Übermacht der Feinde an, warfen siegreich die vorderen Reihen nieder und 
trieben die übrigen auf die Schiffe zurück. Die Perser fuhren nun um 
das Vorgebirge Suuium herum, gaben aber, da Miltiades inzwischen sein 
Heer zurückgeführt hatte, den Plan, an der Südküste Attikas zu landen, 
auf und kehrten nach Asien zurück. 
5. Ende des Miltiades. Um die Staaten, die sich perserfreundlich 
gezeigt hatten, zu bestrafen, unternahm Miltiades mit Bewilligung der 
Volksversammlung einen Kriegszug, der zunächst gegen Paros gerichtet 
war. Nachdem er die Hauptstadt dieser Insel vergeblich belagert hatte, 
mußte er wegen Krankheit nach Hause zurückkehren. Hier wurde er zum 
Ersatz der Kosten in der Höhe von 50 Talenten verurteilt und, da er 
diese nicht bezahlen konnte, ins Gefängnis geworfen, wo er starb. 
6. Themistokles und Anstides. In den nächsten Jahren traten zwei 
tüchtige Männer in der Volksversammlung als Führer auf. Der glänzend 
begabte Themistokles, dem „die Trophäen des Miltiades den Schlaf
	        
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