Full text: Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen (Teil 2)

92 Ausgang des Mittelalters. 
Württemberg. Die ursprüngliche Grafschaft war ein kleiner Land- 
strich am Neckar mit der Stammburg Wirtineberg bei Stuttgart. Unter 
den Grafen ragt besonders Eberhard der Greiner, der Bezwinger des 
Schwäbischen Städtebundes, hervor. Das tatkräftige Geschlecht vereinigte 
nach und nach die umliegenden Gebiete, unter denen die Pfalzgrasschaft 
Tübingen das bedeutendste war, zu einem Ganzen. Auch die burgundische 
Grafschaft Mömpelgard kam im 15. Jahrhundert durch Erbschaft an 
Württemberg. Unter Eberhard im Barte, dem „reichsten Fürsten", 
1495. wurde es 1495 zum Herzogtum erhoben. 
Baden. Im Breisgau hatte das ruhmreiche Geschlecht der Grafen 
von Zähringen seinen Sitz. Bertold I. erhielt von Kaiser Heinrich IV. 
das Herzogtum Kärnten und die Mark Verona. Diese Besitzungen gingen 
wieder verloren, aber die damit verbundenen Titel blieben. Bertolds Enkel 
Hermann, der Baden durch Erbschaft erhielt, nannte sich zuerst Mark- 
1130. gras von Baden, 1130. Seine Nachkommen vermehrten ihren Besitz, 
der sich im 15. Jahrhundert in getrennten Stücken südlich bis gegen Basel 
erstreckte. Der eigentliche Breisgau dagegen, wo die ältere, herzogliche 
Linie der Zähringer ausgestorben war, kam im 14. Jahrhundert an das 
Haus Habsburg und blieb bis in die Napoleonische Zeit unter öster- 
reichischer Herrschaft. 
Das Elsaß. Es gehörte seit Heinrich I. zum Herzogtum Schwabe». 
Aus seinen beiden Gauen, Nordgau und Sundgau, bildeten sich im 
12. Jahrhundert die Landgrafschaften Nieder- und Oberelsaß, von denen 
diese in der Familie Habsburg erblich war. Daneben bestanden das 
Bistum Straßburg, die Abtei Murbach, die Grafschaften Pfirt, Rappolt- 
stein, Lichtenberg und andere Gebiete. An Freien Reichsstädten war 
kein Mangel. Sie blühten auf durch die Gunst der Staufer, die mit 
Vorliebe in dem fchönen, rein deutschen Lande weilten und von ihrer 
stolzen Kaiserpfalz Hagenau aus im benachbarten Forste jagten. Vor allen 
mächtig wurde die Reichsstadt Straßburg, die nach dem Siege bei Ober- 
1262. hausbergen 1262 den Bischof zwang, die Unabhängigkeit der Stadt anzu- 
1515. erkennen, dann Mülhausen, das sich 1515 der Schweizerischen Eid¬ 
genossenschaft anschloß. Zur Zeit Karls IV. entstand der Zehnstädte¬ 
bund, dessen Schutzherr ein kaiserlicher Landvogt in Hagenau war. 
Um 1440 hatte das Elsaß furchtbar zu leiden von den Einfällen der 
Armagnaken und einige Jahrzehnte später von den Eroberungsversuchen 
Karls des Kühnen, an den die Habsburger das Oberelsaß verpfändet 
hatten. 
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