36 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzüge und der Hohenstaufen.
Volkes lebte der geliebte Kaiser fort als Hauptvertreter des alten beut-
schen Kaisertums.
Vergleiche Friedrich Rotbart und Heinrich den Löwen in Bezug auf Wirksam-
feit und Charakter.
Friedrichs I. Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, führte die
Kreuzfahrer, soweit sie nicht die Umkehr vorzogen, vor Accon. Nachdem
er während der Belagerung den Deutschen Orden (§48, 6) gestiftet
hatte, wurde er nebst einem großen Teile des Heeres von einer Seuche
dahingerafft. Da kamen die Engländer und Franzosen zu Schiffe an.
Den vereinten Anstrengungen gelang die Eroberung der Stadt. Die
Deutschen aber und bald darauf auch die Franzosen, durch das hochfahrende
und übermütige Auftreten des englischen Königs Richard Löwenherz
(Heinrichs des Löwen Schwager) gereizt, kehrten nach Hause zurück.
1192. Richard Löwenherz mußte sich damit begnügen, mit Saladin einen Ver-
trag zu schließen, demzufolge den Christen der ungestörte Besuch der
heiligen Orte zugestanden wurde.
§ 50. Die Zeit der späteren Hohenstaufen.
1190 Heinrich VI., 1190—1197. Nach Barbarossas Tode erhoben sich
bis unter Führung des alten Löwen von Braunschweig alle Feinde einer
* starken Reichsgewalt. Sie schlössen ein Bündnis gegen den jungen Kaiser
und hofften auf thatkräftige Unterstützung von Richard Löwenherz.
Aus dieser bedrohten Lage wurde Heinrich VI. dadurch gerettet, daß
Richard, der auf der Rückkehr vom heiligen Lande vom Sturme ver-
schlagen war und als Pilger verkleidet durch Deutschland nach England
zurückkehren wollte, in Österreich aufgegriffen und dem Kaiser ausge-
liefert wurde. Die Fürsten wagten jetzt nichts zu unternehmen, der
englische König erhielt nach einjähriger Gefangenschaft auf Schloß
Trifels seine Freiheit (Sage vom Sänger Blondel), und der Kaiser
versöhnte sich mit Heinrich dem Löwen und stellte dadurch seine Macht
in Deutschland wieder her.
2. Philipp von Schwaben, (Dtto von Braunschweig und ^nno-
cenz III. a) Für Heinrichs dreijährigen Sohn Friedrich übernahm
Philipp von Schwaben (Stammtafel!) die Regierung und ließ sich
im folgenden Jahre, nm seinem Hause die Krone zu erhalten, von seinen
1208. Anhängern zum König (1198-1208) wählen, während die weifische
1198 Partei Otto von Braunschweig als Gegenkönig (1198 1215) anf-
bis stellte. Philipp wurde von Papst Inno cenz III. in den Bann gethan,
erlangte aber trotzdem immer mehr das Übergewicht in dem zehnjährigen
Bürgerkriege, der das Reich durchtobte und die Gemüter verwilderte,