Full text: Das Altertum (Teil 1 = 5 [des Gesamtw.])

Einleitung. 
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„die frohe Botschaft" allerorten verstanden werden und verhältnismäßig 
rasche Verbreitung finden konnte: 
Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, 
Und neues Leben blüht aus den Ruinen. 
III. Römische Geschichte. 
1. Italien. 
§91. Einleitung. Die weltgeschichtliche Aufgabe der Hellenen 
bestand darin, den Osten der antiken Welt einer höheren Kultur zu- 
gänglich zu machen. Alexander der Große hatte ganz Vorderasien in 
den Bereich der hellenischen Anschauungen hineingezogen und dem bunten 
Gemisch der dortigen Völker die Möglichkeit gegeben, sich eiue höhere 
Kultur anzueignen. Nun hatten die Hellenen zwar frühzeitig auch im 
Westen zahlreiche Kolonieen gegründet; sie waren an den Küsten 
Italiens, auf den italischen Inseln, in Gallien, in Spanien seit vielen 
Jahrhunderten ansässig, aber ihre Einwirkung auf die barbarischen 
Nachbarn dieser Landstriche blieb doch ohne nachhaltigen Erfolg. Hier 
follten vielmehr die Römer, ein den Griechen nahe verwandtes, aber 
doch sehr anders geartetes Volk, ihre eigentümliche Kultur zur Geltung 
bringen; sie waren es daher, welche in weltgeschichtlichem Sinne die 
vielumstrittene Erbschaft Alexanders des Großen antreten follten. 
Die Grenzen Italiens. Italien wurde somit der Schauplatz eines 
der wichtigsten Abschnitte der menschlichen Geschichte. Der Name des 
Landes ging von dem kleinen Volke der Jtaler im südlichsten Teile der 
Halbinsel durch Vermittlung der griechischen Ansiedler allmählich auf 
die Mitte und feit Angnstns ans die ganze Halbinsel bis zu den Alpen 
über. Dieselbe erstreckt sich etwa vom 46°—36° n. Br. und zerlegt das 
Mittelmeer in ein östliches und westliches Becken, sodaß sie von vorn- 
herein für die Ausübung ber Weltherrfchaft überaus günstig gelegen war. 
Die Naturgrenzen finb überall scharf ausgeprägt, im Norbert burch 
bie Alpen, welche zwar bis zu einer gewaltigen Höhe emporsteigen, aber 
durch zahlreiche Pässe ober Jöcher (iuga) bequem zugänglich finb1), im 
*) Die im Altertum am meisten benutzten Poststraßen waren: die Alpis mari¬ 
tima (längs der ligurischen Küste), die Alpis Graia und Poenina (der kl. und gr. 
St. Bernhard) und der breonische Alpenpaß (jetzt Brenner). Durch Pompejus
	        
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