Full text: Das Altertum (Teil 1 = 5 [des Gesamtw.])

Die eigentliche Halbinsel. 
127 
Padus parallel ist. Von rechten Nebenflüssen seien der Tanärns, die 
Trebia (jetzt Trebbia), der Tarns und Renns erwähnt. 
§ 92. [Die eigentliche Halbinsel.^ Die eigentliche Halb- 
insel wird vom Apenninns durchzogen, der mit den Westalpen ver- 
knüpft ist und wie diese aus Kalk besteht. Er läßt sich in drei Ab- 
schnitte zerlegen: 1. der nördliche streicht in einer Hauptkette von 
dem Paß von Savo (Savöna) in ostsüdöstlicher Richtung bis zu den 
Quellen des Metanrus; er sällt nach Süden hin ziemlich steil ab, ver- 
flacht sich dagegen nach Norden. 2. der mittlere Abschnitt spaltet sich 
in mehrere Hauptketten und verläuft in südlicher Richtung bis zu den 
Quellen des Volturuus; er ist der höchste und wildeste Teil des ganzen 
Gebirges und erreicht in dem jetzt Gran Sasso (d. i. grande saxum) 
d'Jtalia genannten Gipsel fast 2900 m. Dadurch, daß er einen weiten, 
nach Südwesten geöffneten Bogen beschreibt, entstehen an seinen Abhängen 
zwei an Ausdehnung sehr ungleiche Vorlande: im Osten eine schmale, 
von kurzen Flüßchen durchschnittene Küstenebene, im Westen dagegen 
ein breites und fruchtbares Hügelland, in dem die größeren Flüsse der 
Halbinsel zu finden sind: der Arnns, Tiberis (Severe), Liris (Gart- 
gliano) und Volturnus. Die Vorberge gehören entweder ebenfalls 
der Kalkformation *) an, oder sie sind vulkanischen Ursprungs und z. T. 
in thätigem Zustande, wie der Vesuvius, welcher nach langer Ruhe 
zuerst wieder 79 nach Chr. zu speien begann. Der Westen hat aber 
auch eine reichere Küstenentwickelung als der Osten und war somit in 
jeder Beziehung von der Natur bevorzugt und zur Herrschaft über die 
Halbinsel berufen. 3. der südliche Abschnitt des Apennin nähert sich 
wieder der Westküste und biegt in den westlichen Zipfel ein, ohne 
jedoch die Südfpitze zu erreichen, denn der letzte Teil, bei den Alten 
Silawald genannt2), besteht nicht aus Kalk, fondern aus Granit. In 
den östlichen Zipfel der Halbinsel streicht nur ein niedriges Kalkplateau, 
welches im Norden vom Aufidus (jetzt Ofanto), dem größten Fluß der 
Ostküste, durchströmt wird. Der „Sporn" Italiens endlich wird fast ganz 
von dem Kalkgebirge des Gargäuns (jetzt Gargano) eingenommen. 
Die italischen Inseln« [Steil tett.] Daß Italien mehr auf den 
Westen der alten Welt als auf den Osten angewiesen war, ersieht man auch 
aus der Lage seiner Inseln, welche sämtlich im Westen vorgelagert sind, 
') Der Kalk ist hier z. T. krystallinisch, also Marmor, so bei Lnna (marmor 
Lunense ans den jetzt Carrära genannten Brüchen). 
3) Heute Aspromonte (2000 m); der Name Sila ist jetzt auf das Gebirge 
östlich von Consentia (Cosenza) übergegangen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.