fullscreen: Quellenbuch zur Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts für höhere Lehranstalten

Aus dem Kriege von 1866. lüd 
6. Aus dem Kriege von 1866. 
a) König Wilhelm I. an Bismarck, bei Beginn d e s 
Krieges, 16. Juni 1866. 
So sind denn die Würfel geworfen! Gott allein kennt den Ausgang 
dieses Anfangs! 
Entweder wir siegen oder werden mit Ehren tragen was der Himmel 
über Preußen beschließt!! 
Ihr 
Wilhelm. 
b) Brief König Wilhelms I. an die Königin Augusta, 
am Tage nach der Schlacht bei Königgrätz, 
Horiez, 4. Juli 1866. 
Am 2. verließ mich Fritz Karl um 3 Uhr Nachmittags nach einem 
Kriegsrat, in welchem beschlossen wurde, den durch Märsche und Kämpfe 
erschöpften Mannschaften 1 bis 2 Ruhetage zu gönnen. Um y2 H Uhr 
abends traf jedoch General Voigts-Rheetz wieder bei mir ein, um die 
Ausbeute der Rekognoszierungen des Tages zu melden, die dahin ging, daß 
bedeutende feindliche Massen von Josephstadt nach Königgrätz diesseits 
der Elbe sich von 8 bis 3 Uhr bewegt hätten, Gefangene aussagten, die 
Armee konzentrire sich zwischen Elbe und Bistritz um Königgrätz; es 
wurde mir daher vorgeschlagen, den günstigen Umstand, daß die feindliche 
Armee sich diesseits der Elbe schlagen zu wollen scheine, zu benutzen und 
ihr die Schlacht anzubieten. Zu dem Ende sollte sich die erste Armee mit 
dem 2., 3. und 4. Korps im Zentrum, Sadowa vor sich habend, ausstellen, 
General Herwarth mit seinen lr/2 Korps über Nechanitz in die linke 
Flanke, Fritz mit der zweiten Armee Garde, 1., 5., 6. Korps von Königs¬ 
hof, feinen linken Flügel längs der Elbe, in die rechte Flanke des Feindes 
vorgehen. Erst um Mitternacht hatte ich mit General Moltke Alles fest¬ 
gestellt : bestimmte meinen Aufbruch auf 5 Uhr früh, da die Armee sofort 
nachts um 2 Uhr den Marsch anzutreten hatte. Ich hatte fast 4 Meilen 
zu fahren und glaubte immer noch nicht recht an die Richtigkeit der An¬ 
nahme, daß der Feind diesseits der Elbe stehen könne. Aber nur zu bald 
sollte sich die Richtigkeit herausstellen. Als ich in einem kleinen Dorfe, 
Dub, zu Pferde stieg, regnete es, und dauerte derselbe mit langen Unter¬ 
brechungen den Tag über an. Schon bei den Truppen vorüberfahrend, 
wurde ich fortwährend von denselben mit Hurra begrüßt. Das Gefecht 
fing so eben 8 Uhr mit Artilleriefeuer des 2. Korps an, als ich in Sadowa 
ankam und auf einer Höhe Posto faßte. Dies Korps stand rechts von hier. 
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