fullscreen: Griechisch-römische Altertumskunde

I. 
Die Griechen. 
§ Die Literaturgattungen. 
Der Stoff der Literaturgeschichte *) umfaßt Poesie und Prosa. 
Die Poesie ging bei den Griechen der Prosa voraus- sie hatte auf 
ihren verschiedenen Gebieten bereits ihre höchste Entwicklung und 
schönste Blüte erreicht, als die Prosa aufkam. 
Die Poesie umschließt das Epos, welches bedeutende Hand- 
lungen der Vergangenheit in engem Zusammenhange zur Darstellung 
bringt, die Lyrik, welche Gefühlen oder Seelenstimmungen Aus- 
druck gibt, und das Drama, welches Handlungen in ihrer Entwick¬ 
lung als gegenwärtig zur Anschauung bringt. 
In der Prosa entwickelte sich zuerst die Geschichtschreibung, 
dann die Philosophie und zuletzt die Beredsamkeit. 
A Das (Epos. 
§ 2. Die Anfänge der epischen Poesie. 
Das Epos erblühte zunächst und vornehmlich in Kleinasien unter 
den Aiolern und den Ionern. Von diesen bewohnten die Aioler den 
nördlichen Teil der Westküste Kleinasiens, die Ioner den mittleren, 
südlicher gelegenen. Der Zeitpunkt der Besiedelung entzieht sich unserer 
Kenntnis- wahrscheinlich hat sie schon vor der Dorischen Wanderung 
(1104) stattgefunden, wenngleich angenommen werden muß, daß auch 
diese zu weiterer Kolonisation an der Westküste Veranlassung gegeben hat. 
Hier traten bald Sänger auf, die in der Märenpoesie das Andenken 
der Heldentaten ihrer Heroen der Nachwelt überlieferten, wie ander- 
seits diese den Ruhm bei den Nachkommen auf das höchste schätzten. 
Namentlich entwickelte sich die Märenpoesie bei den Aiolern und 
fand' in dem trojanischen Kriege (1194-1184) ihren Mittelpunkt. 
!) Man pflegt die Literaturgeschichte in folgende Perioden einzuteilen: 
I. Klassische Zeit: a) Blütezeit der Poesie bis zum Ende des pelopon- 
nesischen Krieges (404), b) Blütezeit der Prosa bis zum Tode Alexanders 
des Grohen (323); II. Hel lenistische Zeit: a) Das alexandrinische Zeitalter 
bis zur Umwandlung Ägyptens in eine römische Provinz (323-30), b) das 
römisch - hellenische Zeitalter bis zur Verlegung der Residenz nach Byzanz 
(30 v. Chr.-330 n. (ThrA. Von einer Gliederung des Stoffes nach diesen oder 
ähnlichen Perioden ist Abstand genommen; derselben liegen zugrunde die einzelnen 
Unterrichtsdisziplinen, die in chronologischer Reihenfolge geordnet sind. 
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