großen Schlacht bei Wagram am 5ten und 6ten Juli
aus, wobei sie einen großen Verlust an Menschen erlitten,
zum Lohne aber dafür von Napoleon, weil er dem Feld¬
herrn nicht gewogen war, der Feigheit beschuldigt wurden.
Später standen sie unter Regnierund verloren viele
Mannschaft durch Krankheiten in und bei Preß bürg.
Während der größte Theil des sächsischen Heeres gegen
O e streich im Felde stand, und nur etwa 3000 Mann
im Lande zurückgeblieben waren, wurde Sachsen durch
zwei Ueberfälle heimgesucht. Der preußische Major von
Schill brach eigenmächtiger Weise mit einer kleinen
Schaar von Berlin auf, erschien am 1. Mai vor Wit¬
tenberg, wo sich damals alle sächsischen Lassen
und das Artilleriehauptdepot befanden, und verlangte die
Uebergabe der Stadt; erhielt jedoch nichts weiter, als den
Uebergang über die Elbbrücke, die aber hinter ihm abge¬
brochen wurde, worauf er sich in's Anhattische wendete.
Bald darauf erschien der Herzog von Braunschweig
Oels mit seinen schwarzen Freiwilligen und zwei öst-
reichischen Heerhaufen, besetzte Dresden und Leip¬
zig und schlug sich durch Deutschland bis an die
Nordsee durch. Die Oestreicher blieben in Dres¬
den; der König von Weftpbalen zog gegen sie,
doch nur der am 15. Juli abgeschlossene Waffenstillstand
zu Znaim bewog sie nach Böhmen zurückzukehren.
Durch den Frieden zu Schönbrunn vom 14. October
1809 wurden Sachsen 6 böhmische Dörfer zugetheilt,
die es aber nie erhalten hat, dagegen wurde das^ Herzog¬
thum Warschau durch W estgalli zien,^ die Stadt
Krakau und den Zamosker Kreis vergrößert. Nach
der Aufhebung des deutschen Ordens am 24. April 1809
fiel die Ballei in Thüringen dem Könige anheim;
die Güter des I o h a n nite r o r d ens in der Nied e r lau -
sitz, Friedland und Schenkendorf zog der König
i. I. 1811 ein. Die Streitigkeiten mit Preußen dar¬
über dauerten bis zum Freiheitskriege.
Im Jahre 1810 wurde Sachsen das Drückende
seines innern Verhältnisses abermals recht fühlbar. Noch
waren die schweren Opfer bei Weitem nicht verschmerzt,
die der letzte Krieg geboten hatte, und schon gebot Napo¬