Full text: Geschichte der neueren Zeit (Teil 3)

Herstellung des politischen Gleichgewichts durch den Spanischen Erbfolgekrieg- 27 
Stammtafel zum Spanifchen Erbfolgekrieg. 
Haus Bourbon: Haus Habsburg: 
Heinrich IV. (Navarra) Philipp III. (1598-1621) Ferdinand II. 
Ludwig XIII. verm. m. Anna. Philipp IV. (1621 -1665) Maria Anna, 
die auf die span. verm. mit Ferdinand III. 
Erbschaft verzichtete. 
Ludwig XIV. verm. m. Maria Theresia. Karl II. Marg. Theresia. 1. Gem^opolds I. 3. Gem. Eleonore 
die auf die span. 1665-1700. v. der Pfalz. 
Erbschaft verzichtete. 
Ludwigs.Dauphin t 1711. Maria Antonia, vermählt mit Joseph I. Karl VI. 
Max Emauuel v. Bayern; sie hatte 
Ludwig.Herzog V.Burgund Philipps. Quf bie fpan< Erbschaft verzichtet. 
t 1712 von Anjou 
Ludwig XV. Joseph Ferdinand f 1699. 
„Es gibt keine Pyrenäen mehr." Ludwig XIV. trat im Namen seines 
Enkels die Erbschaft an und verwickelte dadurch Frankreich in einen schweren 
Krieg mit halb Europa, in einen Krieg, der allen Parteien große Opfer 
auserlegte, dem Land und Volk seines Urhebers den nachhaltigsten Schaden 
zufügte und seiner politischen Vormachtstellung ein Ende machte. 
§ 21. Pnrteifteliung im Kriege. Auf die Seite Ludwigs XIV. 
traten sofort Max Emanuel von Bayern, mit seinem Schwiegervater Leo- 
pold wegen der spanischen Erbschaft entzweit, und sein Bruder, der Kurfürst 
Jofeph Klemens von Cöln. Friedensverhandlungen im Haag scheiterten. 
Als nun Ludwig XIV. gar Jakob II. als Thronerben von England aner- 
kannte, schlössen England und Holland mit dem Kaiser eine neue 
Große Allianz, der auch später das ganz in Abhängigkeit von Eng-^°^ 
land geratende Portugal und Viktor II. Amadeus von Savoyen bei- 
traten. Zögernd folgte das Deutsche Reich. Kräftigen Beistand leisteten 
dem Kaiser Kurfürst Georg von Hannover als künftiger Erbe des eng- 
lischen Thrones und Friedrich III. von Brandenburg, dem die Anet> 
kennung seiner preußischen Königswürde zugesagt war. Kursürst August 
von Sachsen wurde als König von Polen in den gleichzeitigen Nor- 
dischen Krieg verwickelt und konnte sich daher an dem Kriege des ger¬ 
manischen Enropa gegen das romanische Europa nicht beteiligen. Nach 
dem Tode Wilhelms III. (1702) hielt England an der Allianz fest, so lange 
das Haupt der Whigs, der zum Herzog von Marlborongh erhobene 
Churchill, und seine Gemahlin Sarah Jennings, die Gunst der Königin 
Anna besaßen. Mit seinem Sturze gewann die Friedenspartei in England 
die Oberhand (1710). Er war mit dem Prinzen Engen von Savoyen, 
einem der größten Feldherrn Österreichs, der bedeutendste Heerführer im
	        
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