Erhebung Preußens zur Großmacht durch Friedrich II.
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§ 49. Die 3-nhre 1750 und 1760. Das Jahr 1759 brachte, tote 1759.
Friedrich es ahnte, neues Unglück. Die Niederlage, welche Herzog Broglie
bei Bergen (nahe bei Frankfurt a. M.) dem Braunschweiger beibrachte Bergen.
— Goethe hat seine Erinnerungen an das Ereignis in sein Buch „Dich-
tung und Wahrheit" verwoben —, machte dieser durch seinen Sieg über
die Franzosen bei Minden reichlich wieder gut; vermochte er auch nicht,,August,
die Fremden ganz vom deutschen Boden zu vertreiben, so behauptete er
sich doch in den folgenden Jahren gegen ihre Angriffe. Schlimmer ge-
stalteten sich die Dinge auf dem östlichen Kriegsschauplatze. Nach
der Niederlage des „Diktators" Wedell bei Kay vereinigten sich die
siegreichen Russen unter Sfaltykow mit Laudon und wiesen bei Kuuers-Künsdorf
dors (östlich von Frankfurt a. d. O.) die kühnen Sturmaugriffe aus
die von ihnen besetzten Höhen zurück. Auf die Ermatteten warf sich
Laudou mit frischer Reiterei. Die mit Erfolg begonnene Schlacht wurde
für Friedrich, der etwa 48000 Mann gegen 68000 Mann zum Kampfe
geführt hatte, znr furchtbarsten Niederlage, die den „Untergang seines
Vaterlandes" besiegelt hätte, wären nicht die Russen, statt den Sieg aus-
zunutzen, durch eine zweite Vernichtungsschlacht vor Berlin die kläglichen
Trümmer des preußischen Heeres aufzureiben und den Krieg zu beendigen.
wieder abgezogen. In der Schlacht hatte Christian Ewald von Kleist,
der Sänger des „Frühlings", den Tod gefunden. Friedrich sah sich durch
die Uneinigkeit seiner Gegner, „das Mirakel des Hauses Brandenburg".
gerettet und sammelte mit bewundernswerter Tatkraft die zersprengten Reste
seines Heeres, war aber zur Untätigkeit verurteilt. Dresden kapitulierte.
Daun zwang bei Maxen (südlich von Dresden) den General Finck, der ihn
auf dem Rückzug über das Erzgebirge belästigen sollte, mit 12000 Mann Maxen,
zur Ergebung. Unterdesfen hatten die Engländer in Nordamerika der
französischen Kolonialherrschaft den Todesstreich versetzt: General Wolse
hatte durch den Sieg bei Quebec die Eroberung Kanadas entschieden.
Nach erfolglosen Friedensverhandlungen schleppte sich der Krieg in 1760.
Deutschland weiter. Die Gefangennahme Fouques bei Landeshut durch ^andeshnt
Laudou, der Fall von Glatz und die Bedrohung des von Tanentzien "
tapfer verteidigten Breslau riefen Friedrich von Sachsen nach Schlesien,
wo auch Daun und Lacy erschienen. Listig entzog er sich der Gefahr,
erdrückt zu werden, und stürzte sich plötzlich bei Liegnitz ans Lctubon, 15si^9u^ft
während Bieten mit dem rechten Flügel des preußischen Heeres Daun an
der Vereinigung hinderte. Trotz dieser Niederlage Laudons drang ein
österreichisch-russisches Korps unter Tottleben und Lacy bis nach Berlin
vor, räumte aber nach drei Tagen wieder die Stadt (9. bis 12. Oktober),
auf die Nachricht von Friedrichs Anmarsch. Dieser zog jedoch nur nach
Sachsen und behauptete es durch den Sieg Zietens bei Torgau, wo er Torgau
vergebens Dauns seste Stellung auf den Süptizer Höheu angegriffen ' s otK
hatte. Die Festung Kolberg hielt sich wacker gegen die Russen bis zum
Ende des folgenden Jahres.