Full text: Geschichte des Altertums für Obersekunda (Teil 3)

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Griechische Geschichte. 
Die Größe der Stellung Alexanders tritt dadurch ins Licht, daß unter 
den zahlreichen G e s a n d t s ch a f t e n, die ihn 324 zu Babylon begrüßten, 
sich auch solche von den Karthagern, den Iberern, den Tyrrhenern, vielleicht 
auch von den Römern befanden. Da wurde er aus dem Höhepunkte seiner 
Alexanders Macht und inmitten großartiger Pläne zu Babylon 323 vom Tod hinweg- 
gerafft: eine Persönlichkeit, ebenso groß als Feldherr und Staatsmann wie 
von Charakter; hochsinnig und edel und, weil er auch bei anderen diese 
Tugenden voraussetzte, offen und frei von Mißtrauen; stolz und selbstbewußt 
und doch ein guter Kamerad seiner Offiziere, mit denen er zechte, ein Freund 
seiner Freunde, wie er denn den Tod des Hephästion, feines Patroklos, auf 
das tieffte beklagte; nicht immer Herr feiner Leidenschaft, aber dann tief 
bereuend; hart, wenn er es sür nötig hielt, aber versöhnlich; kühn und zu- 
gleich umsichtig; ein äußerst tätiger Regent, zugleich ein Förderer der Kunst 
und Wissenschaft: der Maler Apelles und der Bildhauer Lysippos erfreuten 
sich seiner Gunst; Aristoteles erhielt von ihm bedeutende Summen für feine 
naturwissenschaftlichen Forschungen. 
Die Diadochenzcit 328-197 (146). 
§ 74. Agis. Demosthenes. In den Griechen war der Gedanke der 
Autonomie noch zu lebendig, als daß sie sich Alexander willig untergeordnet 
von iparta hätten. König Agis III. von Sparta erhob sich gegen die makedonische 
Herrschaft, wurde aber von Antipater, den Alexander als Reichsverweser 
zurückgelassen hatte, bei Megalopolis 330 besiegt und fiel. In Athen trug 
Demosthenes' Um jene Zeit Demosthenes völlig den Sieg über den Makedoniersreund 
Aschines davon. Auf Antrag eines Freundes wurde ihm ein goldener 
Kranz vom Volke zuerkannt; Aschines, der den Antragsteller wegen ungefetz- 
lichen Verfahrens anklagte, gewann, nachdem Demosthenes durch die „Kranz- 
rede" seinen Freund verteidigt hatte, nicht einmal den fünften Teil der 
^Prozeh^ Stimmen der Richter, verfiel daher in Atimie und ging nach Astert. Einige 
h - Jahre später freilich, als H a r p a l o s, ein geflüchteter Schatzmeister 
Alexanders, mit vielem Gelde, das er unterschlagen hatte, nach Athen kam, 
wurde Demosthenes unter der Anklage, sich davon einen Teil angeeignet zu 
haben, verbannt. Als aber die Nachricht von Alexanders Tode kam und 
Lam. Krieg. Athen nebst anderen Städten sich erhob, kehrte er zurück; der l a m i f ch c 
Krieg wurde geführt, so genannt, weil Antipater eine Zeitlang in der 
thessalischen Stadt Lamia eingeschlossen wurde. Er endete aber mit der 
Unterwerfung Athens; Demosthenes floh und nahm im Tempel des Poseidon 
322. auf der Insel Kalaureia Gift, um nicht den Häschern folgert zu müssen.
	        
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