B. Römer und Germanen im 3. und 4. Jahrhundert
Verfolgung und Anerkennung der Christen.
1. Die Zeit vom Tode Mark Aurels (180) bis auf Diokletian (284).
§ 13. Die wichtigsten Kaiser. Im 3. Jahrhundert hatte das Rö- innere
mische Reich eine schwere innere Krisis zu überwinden. Seit Mark ampe'
Aurels Tode hörte das gute Verhältnis zwischen den Kaisern und dem
Senate auf. Die Kaiser stützten sich ausschließlich aus die Soldaten,
sahen sich aber genötigt, die Legionen durch Erhöhungen des Soldes,
Geschenke und Vergünstigungen auf Kosten aller übrigen Teile der Be-
volkerung auszuzeichnen. Während sich im ersten Drittel des Jahrhnn-
derts noch das Hans des tatkräftigen Septimius Severus behauptete,
dem Caracalla, Elagabal und der sehr tüchtige Alexander Severus an-
gehörten, so gelang nach der Ermordung Alexanders die Gründung einer
Dynastie nicht mehr.
Es gab fast keine Provinz, die nicht von Feinden heimgesucht worden Angriffs der
wäre; Italien selbst wurde von Germanen verheert; Rom mußte durch em e"
eine neue Befestigung, die noch vorhandene Mauer Aurelians, gesichert
werden. Hungersnot und eine fast fünfzehn Jahre währende Pest ver-
mehrten das allgemeine Elend.
Aus der Not, die durch äußere Feinde herbeigeführt wurde, haben Dieiiiyrischen
die tapfern illyrischen Kaiser von 268 an, meist Soldaten, die von Äatfcr'
der Pike auf gedient hatten, Claudius (Goticns) (268—270), Aurelian
(270—274), Probus (276—282) und Diokletian (284—305), das
Reich gerettet und wiederhergestellt.
H 13. Kämpfe gegen Germanen und Neuperser.
1. Kämpfe gegen die Germanen. A. An der Rheingrenze.
Hinter dem Limes traten im 3. Jahrhundert neue Völkernamen aus:
Alamannen, denen die Burgunder und Wandalen, ihre östlichen
Nachbarn, nach Westen nachrückten, Franken und Sachsen; Thüringer
und Bayern werden erst später genannt. Aus der Verbindung oder
Mischung mehrerer Völkerschaften hervorgegangen, bildeten diese „Stämme"
noch kein geschlossenes Ganze. Zweck der Vereinigung war nicht etwa
die Befriedigung ziellosen Wandertriebes, sondern die Erwerbung genügen-
den Fruchtlandes; dazu bedurften sie einer Verstärkung ihrer Kraft.
Im Jahre 213 werden die Alamannen zum erstenmal genannt, als Alamannen.
Caracalla gegen sie am oberen Main kämpft. Ihr Hauptvolk waren die
Semnonen des Tacitus, die damals au der mittleren Elbe, Havel und Spree
wohnten. Im 3. Jahrhundert stießen sie nach Italien vor, dann nach
Westen. Sie durchbrachen den Limes, überschwemmten und plünderten das
Zehntland und Gallien. Probns warf sie zwar bis über den Neckar und
die Schwäbische Alb zurück; aber bald noch seinem Tode kamen sie in