Full text: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 (Teil 6)

§ 99.100. Der Krieg Schleswig-Holsteins gegen Dänemark. — 
Der Krimkrieg. 
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Düppler Höhen, und das schleswig-holsteinische Heer, in das viele Düppel 
preußische Offiziere eingetreten waren, siegte (unter Bonin) bei Kolding Kolding, 
(in Jütland). Auch die junge, vom Frankfurter Parlament gegründete 
Flotte bestand auf der Höhe von Helgoland ein erstes ruhmreiches Helgoland. 
Gefecht. Mit Rücksicht auf die andauernd feindselige Haltung Rußlands 
und Englands schloß jedoch Preußen mit Dänemark zunächst einen Waffen- 
stillstand und im Juli 1850 Frieden. Die Herzogtümer versuchten an- 
fänglich noch, den Krieg mit eigenen Kräften fortzusetzen, wurden aber 
bei Jdstedt (nördlich von Schleswig) besiegt und durch das Einrücken Ostedt, 
eines Bundesexekutionsheeres endgültig gezwungen, die Feindseligkeiten ein- 
zustellen. Im Februar 1852 wurde auch Holstein an Dänemark ausgeliefert. 
Das von den Großmächten unterzeichnete Londoner Protokoll Londoner 
(1852) erklärte den Bestand der dänischen Gesamtmonarchie für ein euro- ^r° oIoIL 
päifches Interesse und sprach die Nachfolge in allen ihren Teilen dem 
Prinzen Christian von Sonderburg-Glücksburg zu. 
Diese Lösung der schleswig-holsteinischen Frage mußte das deutsche 
Nationalgefühl aufs tiefste verletzen; sie bewies, daß an Stelle des Deut- 
schen Bundes eine andere Verfassung treten müsse, die stark genug wäre, 
die Ehre der deutschen Nation zu schützen. 
Die deutsche Flotte kam unter den Hammer; zwei Schiffe, „Gefion" und Preußische 
„Barbarossa", erwarb Preußen, das damals dank den Anregungen des ®l0tte- 
Prinzen Adalbert den Grund zu einer Kriegsflotte legte. Als Kriegshafen 
diente anfänglich Danzig. Im Jahre 1853 wurde die preußische Admiralität 
eingerichtet und das bisher oldenburgische Jadegebiet zur Anlage eines 
Kriegshafens (Wilhelmshaven) angekauft. 
Das Übergewicht Frankreichs. 
Bald nachdem Napoleon III. Kaiser der Franzosen geworden war 
(vgl. § 93), vermählte er sich mit der spanischen Gräfin Eugenie von 
Montijo. Er förderte die Landwirtschaft, traf eine Reihe von Maßregeln 
zugunsten des Arbeiterstandes, suchte ein gutes Einvernehmen mit der katho- 
tischen Kirche zu erhalten und stützte sich auf ein tüchtiges Heer von Berufs- 
soldaten. Seine Hauptstadt schmückte er mit großartigen Bauten. Er gab 
Frankreich unter den Mächten Europas eine Stellung, wie es sie seit den 
Tagen seines Oheims nicht mehr gehabt hatte. 
§ 100. Der Krimkrieg (1853—1856). Seit der Zeit Peters des Ursache und 
Großen war es das Ziel der russischen Politik, ihre Macht nach Süden 58orroanb- 
aus Kosten der Türkei auszudehnen. Wenig befriedigt von dem Ergebnis 
des Friedens zu Adrianopel, versuchte Kaiser Nikolaus I. 1853 einen Schritt 
vorwärts zu tun und benutzte als Vorwand zum Kriege die Lage der 
griechischen Christen. Als die Pforte seine Forderung, über diese im ganzen 
Türkischen Reiche die Schutzherrschaft auszuüben, abwies, überschritt ein 
russisches Heer den Prut und besetzte die Donaufürstentümer (Moldau 
und Walachei). 
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