Full text: Die vorchristliche Kulturwelt (Hauptteil 1)

Das Land Italien. 
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linken Nebenflüssen und der T r e b l a als rechtem Zufluß, ferner der Athesis 
(die Etsch) und der Rubkco, sämtlich ins Adriatische Meer sich ergießend; der 
Rubico bildete mit der ins Tyrrhenische Meer fließenden Macra noch in der 
Zeit Casars die Nordgrenze Italiens gegen das als „Provinz" betrachtete Po- 
gebiet. In Mittel- und Unteritalien münden der Arnus, der Tiber mit dem 
Bache C r e m e r a von rechts und der A l l t a sowie dem Anio von links, der 
Liris (Garigliäno), der Bolturnus und der Silarus auf der Westseite, der 
Metaurus und der Ausidus auf der Ostseite. 
4. Seen. Die Seen in Oberitalien sind teils Strandseen, wie an der Po- 
und Etschmündung, teils Läuterungsbecken für die Alpenflüsse, wie der lacus 
Verbänus (Sago Maggiore) für den Ticinns, der I. Larius (Comerfee) für die 
Adda und der 1. Benäcus (Gardafee) für den Mincius. Einzelne Seen Mittel- 
und Unteritaliens sind entweder geschichtlich merkwürdig (wegen der Schlacht- 
felder an ihren Ufern), wie 1. Trasimenus in Etrurien und der I. Fucinus im 
Marsergebiet, oder sie haben geographische Bedeutung (als Kraterseen), wie 
der 1. Albanus auf dem Albanerberg u. a. 
5. Meerbusen. Die Küste Italiens ist lange nicht so gegliedert wie diejenige 
Griechenlands. Doch ist die Westküste der Ostküste gegenüber bevorzugt. Die 
erstere bildet im Norden den sinus Ligusticus (heute Golf von Genua), dann 
in Mittel- und Unteritalien den s. Cumarins, benannt nach Cumä (h. G. v. Neapel), 
und den s. Paestanus, benannt nach Pästum-Poseidoma (h. G. v. Salerno). 
Nach Südosten öffnet sich der s. Tarentinus; in der Nordostecke des Adriatischen 
Meeres finden wir den s. Tergestinus, benannt nach Tergeste (Trieft). 
b) Das Klima. 
Ursprünglich war das Klima nach Art des mitteleuropäischen gemäßigt. 
Je mehr aber die Wälder infolge der Rodungen verschwanden, desto wärmer 
und trockener wurde das Klima, so daß man es heute, wenigstens in den 
südlichen Teilen und abgesehen von den ausgesprochenen Gebirgsland- 
schaften, subtropisch nennen kann (vgl. S. 38). An Niederschlägen ist 
Italien im allgemeinen reicher als Griechenland. 
Oberitalien, auf drei Seiten von Gebirgen umgeben, gegen die feuchtwarmen 
Westwinde abgeschlossen und den rauhen Ostwinden preisgegeben, hat Festlands- 
klima, d. h. heiße Sommer und kalte Winter, außerdem Niederschläge zu allen 
Jahreszeiten. In Mittelitalien sind, mit Ausnahme der hohen Gebirgsgegenden, 
die Sommer länger und fallen die Niederschläge hauptsächlich im Frühjahr und 
im Herbst. Süditalien zeichnet sich durch eine kurze Winterregenzeit und 5—6- 
monatliche Sommerdürre aus. Die Getreideernte beginnt im Norden Ende Juni, 
im Süden Ende Mai. 
c) Die Produkte. 
Mit dem wechselnden Klima änderte sich im Laufe der Jahrhunderte 
auch der Pflanzenwuchs. Bon Haus aus Wald land, wurde Italien 
nach und nach Acker- und Gras land, dann vorwiegend Wein- 
und Garten land. Die Fruchtbarkeit ist im allgemeinen größer als 
in Griechenland, am größten in der Poebene und in Kompanien. Im 
Altertum waren aber auch nock andere Strecken überaus gesegnet, so die 
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