VIII
Vorwort zur zweiten Auflage.
liehen Beweis dafür betrachten, dafs das Buch einigen An¬
klang gefunden hat.
Die nunmehr erscheinende zweite Auflage enthält im
Vergleiche zur ersten keine wesentliche Änderung. Selbst¬
verständlich wurde in den Anmerkungen die Rechtschreibung
durchgeführt, wie sie im Laufe dieses Jahres durch Ver¬
fügung des k. Ministeriums an allen bayerischen Schulen
zur Einführung gelangte, eine Schreibung, welche trotz
mancher Angriffe von ultrakonservativer wie radikaler Seite
eben wegen des in den Neuerungen eingehaltenen Mafses
und als Übergang zu einer künftigen allgemein-deutschen
Orthographie freudigst begrüfst werden mufs. Eine zweite
Änderung besteht darin, dafs die Formeln der Strafsburger
Eide nicht mehr in der von Thierry etwas willkürlich ab¬
geschwächten Vokalisierung, sondern in der überlieferten
Gestalt (nach Müllenhof und Scherer, Denkmäler deutscher
Poesie und Prosa) und zwar vollständig in den Text der
geschichtlichen Darstellung aufgenommen sind. Von sprach¬
licher Erklärung der Eidesformeln glaubte ich Umgang
nehmen zu dürfen, weil dieselbe durch die beigefügte neu¬
französische Übersetzung schon in ausreichendem Mafse
gegeben ist. Eine aufmerksame Vergleichung der neufran¬
zösischen Formen mit den entsprechenden Formen des alt¬
französischen Originals wird für die Zwecke von Mittel¬
schulen, für welche das Buch bestimmt ist, genügen.
Eine kleine Erweiterung hat diese zweite Auflage durch
zwei Beigaben erfahren, die, wie ich hoffe, eine günstige
Aufnahme finden werden. Um für den Schüler das geistige
Band, welches die sechzehn Abschnitte des Lesebuchs zu
einem einheitlichen Ganzen verknüpft, leichter fafsbar zu
machen und ihm für die Auffassung der einzelnen That-
sachen den richtigen Gesichtspunkt an die Hand zu geben,
habe ich eine gedrängte Übersicht der Entwicklung der
französischen Geschichte von den ältesten Zeiten bis zur
Revolution vorausgeschickt. Zu einer ausgiebigeren Be¬
nützung und Verwertung der Anmerkungen wurde ein