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behielt als Kurfürst von Hannover die Stiftslande von Bremen
und Verden, welche ihm 1715 von Dänemark als Preis für
Hannovers Beitritt zur Allianz gegen Schweden abgetreten waren
(1719). Im Frieden zu Stockholm (1720) erhielt Preufsen
Stettin, Vorpommern bis zur Peene, Usedom und Wollin. Däne¬
mark gab seine Eroberungen heraus, erlangte aber den Besitz
des dem Herzog von Holstein-G-ottorp entrissenen Schleswig und
das Recht der Erhebung des Sundzolles von schwedischen
Schiffen. Friedrich August II wurde als König von Polen
anerkannt.
Mit Rufsland wurde erst 1721 der Friede zu Nystad
abgeschlossen, durch welchen alle schwedischen .Ostseeprovinzen
mit Ausnahme von Finnland an Rufsland abgetreten wurden.
"m Wie durch den spanischen E rbfolgekrieg das
Uebergewicht Frankreichs, so ist durch den nordi¬
schen Krieg das Uebergewicht Sehwedens gebrochen.
Schwedens Grofsmachtstellung im Norden geht auf
Rufsland über.
Dritte Periode.
Von dem Ende des spanischen Erbfolge- und des
nordischen Kriegs bis zur französischen Revolution
1714 (1721)—1789.
I. Deutschland und Rufsland bis 1740.
Deutschland.
§ 74. Karl VI 1711—40. 1. Da die Türken den Vene-
tianern Morea entrissen hatten und Corfu belagerten, sah sich
der Kaiser, um den Karlowiczer Frieden aufrecht zu halten,
zum Krieg genötigt, in welchem Eugen die glänzenden Siege
bei Peterwardein 1716 und bei Belgrad 1717 gewann. Im
Frieden zu Passarowicz 1718 erhielt Oestreich den Banat,
Kroatien, einen Teil Serbiens mit Belgrad und die Wallache!
bis zur Aluta, Venedig gegen Morea und Cerigo die in Alba¬
nien und Dalmatien eroberten Plätze.
2. Den Türkenkrieg suchte Philipp V von Spanien,
geleitet von seiner ehrgeizigen Gemahlin Elisabeth von Parma
und dem Kardinal Alberoni, zu benutzen, um die verlornen
Nebenländer wiederzugewinnen, und besetzte trotz der Gegen¬
allianz des Kaisers mit Frankreich, England und Holland Sar¬
dinien und Sicilien. Doch mufste er 1720 den Frieden zu
Haag annehmen, in dem Savoyen Sardinien gegen Sicilien mit