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Achter Zeitraum.
thuende Verfassung zu gründen, und zugleich allen benach¬
barten Staaten eine hinreichende Bürgschaft ihrer Sicher¬
heit und Ruhe zu gewahren."
769.
Fortsetzung.
In Neapel trat, nach der Auflösung des Parlaments
am 3t Januar, die permanente Deputation desselben, unter
Gualdi's Vorsitze, am l Februar zusammen. Dieser theilte
(8 Febr.) der Prinz-Regent durch den einstweiligen Mini¬
ster der auswärtigen Angelegenheiten, Pignatelli, ein Schrei¬
ben seines Vaters aus Laybach vom 28 Januar mit, in
welchem dieser den Prinzen von den Ansichten und dem
Willen der Congrcßmachte benachrichtigte, daß sie den ge¬
genwärtigen Zustand der Dinge in Neapel mir den Waffen
bekämpfen würden, dafern nicht durch Kraft der Ueberre-
redung ein unverzügliches Aufhören desselben bewirkt würde.
Nach dieser Mittheilung ward, in Beziehung auf eine
dem Ausschüsse des Parlaments von dem Regenten gemachte
Einladung, von dem Ausschüsse (9 Febr.) das Parla¬
ment außerordentlicher Weise zusammenberufen.
An demselben Tage eröffneten die Gesandten von Oestreich,
Rußland und Preußen dem Regenten die Beschlüsse des
Congresses zu Laybach; am t0 Febr. traf auch der Herzog
de Gallo zu Neapel wieder ein. Am 13 Febr. erschien der
Regent bei der Eröffnung des außerordentlichen Parlaments,
welches, auf die ihm vorgelegten Actcnstücke, am 15 Fe¬
bruar erklärte: daß es nicht in seiner Befugniß stehe, in
irgend einen der Vorschläge der drei Congrcßmachte einzu¬
willigen, weil diese Vorschlage auf Vernichtung der gegen¬
wärtigen Verfassung des Reiches g'ngen; daß es hch außer
Stand betrachte, irgend einen begangenen oder zukünftigen
Act des Königs, der den von ihm der Verfassung geleiste-
teten Eiden zuwider sey, dessen freiem Willen zuzuschreiben,
und daß es demnach, in Bezug auf solche Acte, den König
als im Zustande des Zwanges befindlich, betrachte; daß