Das 14. Jahrhundert war die glänzendste Zeit des
Deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tannenbera
gegen die Polen (1410) brach seine Macht auf immer.
Im zweiten Frieden zu Thorn 1466 mußte er West-
Preußen an Polen abtreten und die polnische Lehnshoheit
über Ostpreußen anerkennen.
Der Großmeister Albrecht von Brandenburg,
ein Hohenzoller, wurde lutherisch und machte sich aus
Luthers Rat zum weltlichen Herzog von Preußen.
Doch blieb er polnischer Vasall.
1527-2SZweiterKrieg zwischen KarlV. undFranzl.
Da auch der Papst auf Franz' Seite trat (heilige Ligue
zu Cognac), so eioberte der kaiserliche Feldherr Karl von
BourbonRom, wobei er selbst fiel. Schreckliche Plün-
derung der Stadt1). — Der Erfolg dieses und eines
dritten Krieges (1536—38) war für Karl günstig; denn
Franz mußte den Madrider Frieden bestätigen.
1529 Reichstag zu Speier. Protestanten.
Die Anhänger der Reformation protestierten (d. h. sie
erhoben Widerspruch gegen den Reichstagsbeschluß, daß
alle weiteren Neuerungen zu verhüten seien). Unter den
protestantischen Fürsten waren die bedeutendsten der Kur-
fürst Johann der Beständige v on Sachsen und Land-
gras Philipp von Hessen. Ein Glücksumstand für
die Protestanten war es, daß der Kaiser gerade jetzt in
einen Türkenkrieg2) verwickelt war.
1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgische Kon-
fefsion.
Die „Confessio Augustana" war von Melanchthon ver-
faßt und wurde am 25. Juni öffentlich vorgelesen. Luther
war während des Reichstages in Koburg, wo er angeblich
das Lied .Ein' feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben
soll. — Der Reichstagsabschied fiel für die Protestanten
ungünstig aus. Daher
1531 Der Schmalkaldische Bund zwischen den pro-
testantischen Fürsten geschlossen.
Der schweizerische Reformator Ulrich Zwingli
fällt bei Kappel gegen die Katholiken.
Zwingli, Prediger in Zürich, suchte Kirche und Staat zu
*) Ter Papst rettet sich in die Engelsburg. Verhöhnung des Papst-
tums durch lächerliche Prozessionen der deutschen Landsknechte. — Frunds-
berg vorher bei einer Meuterei vom Schlage getroffen.
2) Der Ungarnkönig Ludwig II. hatte 1526 bei Mohacs gegen Soli-
man Ii. Schlacht und Leben verloren. Sein Nachfolger Ferdinand, Ge-
mahl von Ludwigs Schwester Anna. Vergebliche Belagerung von Wien.