Object: Studienfragen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte

33 
5. Die Steuerlast stieg, als die veränderte Kriegführung 
und die Feindschaft Polens die Unterhaltung von Söldnern 
erforderte, und machte die Untertanen widerspenstig. 
6. Die Ordensritter blieben in Preußen stets Fremdlinge. 
106. Welche Folgen hatte die Niederlage bei Tannenberg 
(15. Juli 1410)? 
1. Der größte Teil des Ordensheeres wurde vernichtet. 
2. Das ganze Land wurde furchtbar verwüstet (von 21 000 
Dörfern blieben nur 3000 mit geringer Bevölkerung). 
3. Die für die Folgezeit erforderliche stete Kriegsbereitschaft 
verursachte schwere Besteuerung und damit neue Un¬ 
zufriedenheit. 
4. Die Ritterschaft und die Städte strebten nach Mehrung 
ihrer Rechte und Freiheiten und vereinigten sich zum 
Preußischen Bund, der die Personalunion mit Polen zum 
letzten Ziele hatte. 
107. Wie kam Westprentzen an Polen? 
1. Der Preußische Bund empörte sich (1454) gegen den Deutschen 
Orden und brachte rasch fast alle Burgen und Städte in 
seine Gewalt. 
2. Er bewirkte die Kriegserklärung des Polenkönigs, der jedoch 
von dem Ordensheer bei Konitz geschlagen wurde und in 
die Heimat floh. 
3. Der Orden geriet trotz der Verpfändung der Neumark in 
die ärgste Geldnot. 
4. Die tschechischen Mietstruppen des Ordens Übergaben den 
Polen die Marienburg gegen Auszahlung ihres rückständigen 
Soldes. 
5. In langwierigem Kleinkriege erschöpfte sich die Kraft des 
Ordens gegen die ausdauernden Anstrengungen der Bündler 
und das stoßweise Eingreifen polnischer Heere. 
6. Im zweiten Thorner Frieden behielt der Orden nur Ost¬ 
preußen, und der Hochmeister wurde Vasall des Polenkönigs. 
108. Welches sind die letzten Schicksale des Ordensstaates? 
1. Albrecht I. verwandelte 1525 aus Luthers Rat den Ordens¬ 
staat in ein weltliches Herzogtum unter der Lehnshoheit 
des Polenkönigs. 
2. Joachim II. erwarb 1569 die Mitbelehnung neben 
Albrecht II., dessen Töchter sich mit brandenburgischen 
Hohenzollern vermählten. 
Meißner, Studienfragen. ß
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.