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5. Die Steuerlast stieg, als die veränderte Kriegführung
und die Feindschaft Polens die Unterhaltung von Söldnern
erforderte, und machte die Untertanen widerspenstig.
6. Die Ordensritter blieben in Preußen stets Fremdlinge.
106. Welche Folgen hatte die Niederlage bei Tannenberg
(15. Juli 1410)?
1. Der größte Teil des Ordensheeres wurde vernichtet.
2. Das ganze Land wurde furchtbar verwüstet (von 21 000
Dörfern blieben nur 3000 mit geringer Bevölkerung).
3. Die für die Folgezeit erforderliche stete Kriegsbereitschaft
verursachte schwere Besteuerung und damit neue Un¬
zufriedenheit.
4. Die Ritterschaft und die Städte strebten nach Mehrung
ihrer Rechte und Freiheiten und vereinigten sich zum
Preußischen Bund, der die Personalunion mit Polen zum
letzten Ziele hatte.
107. Wie kam Westprentzen an Polen?
1. Der Preußische Bund empörte sich (1454) gegen den Deutschen
Orden und brachte rasch fast alle Burgen und Städte in
seine Gewalt.
2. Er bewirkte die Kriegserklärung des Polenkönigs, der jedoch
von dem Ordensheer bei Konitz geschlagen wurde und in
die Heimat floh.
3. Der Orden geriet trotz der Verpfändung der Neumark in
die ärgste Geldnot.
4. Die tschechischen Mietstruppen des Ordens Übergaben den
Polen die Marienburg gegen Auszahlung ihres rückständigen
Soldes.
5. In langwierigem Kleinkriege erschöpfte sich die Kraft des
Ordens gegen die ausdauernden Anstrengungen der Bündler
und das stoßweise Eingreifen polnischer Heere.
6. Im zweiten Thorner Frieden behielt der Orden nur Ost¬
preußen, und der Hochmeister wurde Vasall des Polenkönigs.
108. Welches sind die letzten Schicksale des Ordensstaates?
1. Albrecht I. verwandelte 1525 aus Luthers Rat den Ordens¬
staat in ein weltliches Herzogtum unter der Lehnshoheit
des Polenkönigs.
2. Joachim II. erwarb 1569 die Mitbelehnung neben
Albrecht II., dessen Töchter sich mit brandenburgischen
Hohenzollern vermählten.
Meißner, Studienfragen. ß