Full text: Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen

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Vierte Periode. 133—31 v. Chr. Roms Verfall 
Zweiter Abschnitt. 78-31.1 
a) 78 — 61. 
J.v.Chr. J. d. St. 
Aeussere Geschichte. 
Innere Geschichte. 
78 
.77 
676 
677 
M. Aemilius Lepidus. Q. Lutatius Catulus.2 
Sertorianischer Krieg.3 
Q. Metellus führt als Proconsul den Krieg 
gegen Sertorius, ohne jedoch etwas gegen ihn 
auszurichten.4 
D. Junius Brutus. Mam. Aemilius Lepidus 
Livianus. - 
Sertorius durch M. Perperna, den Legaten des 
Lepklus verstärkt.5 
Der Consul Lepidus macht einen Versuch, die 
Sullanische Verfassung zu stürzen. Er verlässt Rom 
und rüstet in Etrurien ein Heer, um es gegen Rom 
zu führen." 
Lepidus vom Proconsul Catulus an der milvi- 
schen Brücke und dann nochmals bei Cosa in Etru¬ 
rien geschlagen. Gleichzeitig wird der Aufstand des 
1) Der Gang der Begebenheiten ist nunmehr bis zu Ende der 
Periode besonders an folgende Personen geknüpft: Cn. Pompeius, 
geb. 106 (prid. Kai. Octbr.), Veil. II, 53. Plin. N. H. XXXVII, 2, 
13, steht erst auf der Seite des Sulla und der Nobilitai, dann halb 
auf Seiten des Volks, von 52 an aber wieder auf der Seite der 
Nobilitai, deren Sache er gegen Cäsar zu führen vorgiebt, stirbt 48; 
M. Tullius Cicero, geb. 106 (III. Non. Ian.), s. Gell. XV, 28, 3. 
PVht. Cic. 2. Cie, ad Att. VII, 5. XIII, 42 u. ö., gehört rücksicht¬ 
lich seiner Politik zur aristokratischen Partei (zu seiner Characteri- 
stik s. bes. das Urtheil seines Gegners, des Asinius Pollio, Sen. 
Suas. VI. §. 24 Burs.), st. 43 (VII. Id. Dec.), s. Tac. dial. deor. 17; 
C. Iulius Caesar, geb. 100 (IV. Id. Quint.), s. Appian. B. C. II, 
106. Macrob. Sat. I, 12, st. 44 (Id. Mart.); M. Licinius Crassus, 
geb. ungef. 113 v. Chr., s. Plut. Crass. 17, st. 53; M. Antonius, 
geb. 86 — 82, s. Plut. Ant. 86. Appian. B. C. V, 8, st. 30; C. Octa- 
vius, C. F. C. N., geb. 63 (IX. Kai. Oct.), s. Suet. Aug. 5. 31 u. ö., 
Bio LVI, 30. durch seine Mutter Atia, welche eine Tochter der 
Julia, der jüngern Schwester des Cäsar, war, mit Cäsar verwandt 
und daher von ihm adoptiert, st. 14 n. Chr. (XIV. Kai. Sept.), s. 
Suet. 100; (M. Aemilius Lepidus, Sohn des Consuls vom Jahre 78, 
st. 12). 
2) Die Namen der Consuln finden sich theils in den Verzeich¬ 
nissen der Fasti Consulares, so weit diese erhalten sind, und des 
Cassiodor, theils in den Erwähnungen der Schriftsteller, welche 
überhaupt die Quellen für diesen Zeitraum bilden. Im gegenwärtigen 
Jahre wurde Lepidus zum grossen Verdruss des Sulla durch den 
Einfluss des Pompejus gewählt, Plut. Pomp. 15. 
3) Q. Sertorius stand in dem letzten Bürgerkriege auf Seiten 
der Marianer. Er wurde im J. 83 zum Prätor erwählt und ihm dann 
Spanien als Provinz angewiesen, wohin er im Jahre 82 abging, weil 
er sah, dass seine Partei in Italien unterliegen würde, s. Plut. Sert. 6. 
lui. Exsuperant. §. 7. 8 (in Sallust. ed. Gerì. III. p. 398). Im Jahre 
81 wird er durch den von Sulla gesandten Proconsul C. Annius Lus- 
cus aus Spanien vertrieben; nach vielen Abenteuern aber, nachdem 
er erst eine Landung in Mauritanien versucht, dann sich für kurze 
Zeit in den Besitz der Pityusen gesetzt und sogar die Absicht ge¬ 
habt hatte, sich auf den glücklichen (Canarischen) Inseln nieder¬ 
zulassen, gelingt es ihm zunächst, in Mauritanien festeren Fuss zu 
fassen und sein Heer etwas zu verstärken, und von hier aus wird er 
noch im J. 81 von den Lusitaniern eingeladen, sich an ihre Spitze 
zu stellen, s. Plut. 6 — 10. Flor. III, 22. Oros. V, 23. Er brachte 
2600 M. aus Mauritanien mit; diese und 4700 Lusitanier machten 
a) Lepidus reizte noch vor dem Tode des Sulla das Volk durch 
eine Rede auf, von der wir die Nachbildung des Sallust noch be¬ 
sitzen, s. Sali. hist. 1, 49 Kr. Auch machte er einen (vergeblichen) 
Versuch, das ehrenvolle Begräbniss des Sulla zu verhindern, s. Plut. 
Pomp. 15. Appian. B. C. I, 105. Die wichtigsten seiner auf den 
anfangs sein Heer aus, s. Plut. Sert. 12. Seine Art Krieg zu führen 
s. ebendas. 13: TIXccvoiç âè XQojjusvo; chi xcci xvvr¡yt<sCois ónóre 
a/oJíáfri, — aßdrcov re xnì ßaGCfiwv róntov ^fineiqCav 7iQogeiXr¡~ 
(f'ti. ¿Jio ici) fihv £ÍQyofx¿v(¡) /ud)(t]ç, oOa vixcu/uevoi náo/ovaiv 
ctv&Q(07Toi, ßXaTiTea&ca aw^ßuivev, ò Sk r¿5 (pevysiv ei/e ra twv 
áicüxóvTcov. Kai yàç vâçeiaç ànéxonre xai oiroXoyiaç eiçye xai 
7iQoïôvTi fj.lv èfi7ioâà)V r¡v, ¿xivei Sh Idgvv&évTfí, noXiOQxovvri 
ó è ciXXovg è7ii(faivófX6Vog àvTS7ioXió^x€i rais rùv àvayxaicov dno- 
çiaiç. Die Quellen der Geschichte des ganzen Krieges sind Plut. 
Sert, und Pomp. Appian. B.C. I, 108 —115, vergi. Hisp. 101. Oros. 
V, 23. Liv. XCI—XCIII (vom 91 sten B. ist ein den Sertorianischen 
Krieg betreffendes Bruchstück des Livius selbst erhalten). Sallust. 
hist, fragm. I, 61—83. II, 16 — 37. III, 1—7. Kr. Flor. III, 22. 
(Eutr. VI, 1. Veil. II, 30. Val. Max. VIII, 15, 8. IX, 1, 5. 3, 7. 
(Aur. Vict.) de v. i. 63.) Ehe Metellus in Spanien anlangte, hatte 
Sertorius sich durch ein glückliches Gefecht gegen einen Legaten 
des Annius die Landung erzwungen, und darauf im J. 80 dem Statt¬ 
halter des jenseitigen Spaniens, Fufidius, einen Verlust beigebracht, 
s. Plut. Sert. 12. Sali. hist. 1, 75. 
4) Metellus kam, nachdem er im J. 80 Consul gewesen, im 
J. 79 nach Spanien. Die Verlegenheit, in die ihn des Sertorius Art 
der Kriegsführung setzt, ist Plut. Sert. 13. Pomp. 17 beschrieben. 
Er rief, von seinem Gegner bedrängt, den Statthalter des diesseitigen 
Spaniens, L. Domitius Ahenobarbus, herbei, s. Plut. Sert. 12. SaU. 
hist. I, 78, welcher aber nebst dem Legaten Thorius von dem Unter¬ 
feldherrn des Sertorius, Hirtulejus, am Anas geschlagen wurde, s. 
Plut. a. a. O. Liv. XC. Flor. III, 22, 7. Dieses Ereigniss setzt man 
ins J. 79; ins folgende Jahr ist wahrscheinlich die Niederlage des 
Legaten Valerius und des Proconsuls der Gallia Narbonensis, L. Ma- 
nilius, zu setzen, von denen der Letztere mit drei Legionen und 
1500 Reitern dem ersteren zu Hülfe kam, aber so von Hirtulejus 
geschlagen wurde, dass er sich kaum allein nach Herda (Lérida) 
rettete, Oros. Y, 23. Endlich machte Metellus (wahrscheinlich im 
J. 77) einen Versuch, einen festen Punkt im südlichen Lusitanien zu 
gewinnen, und belagerte deshalb Langobriga, musste sich aber mit 
grossem Verluste zurückziehen, s. Plut. Sert. 13. 
5) S. Anm. b. Er soll 53 Cohorten mitgebracht haben, s. Plut. 
Sert. 15. Seine Soldaten zwangen ihn, sich dem Sertorius unter¬ 
zuordnen, was er nur sehr ungern that, s. ebendas. Sertorius er¬ 
richtete nunmehr aus den zahlreichen, bei ihm versammelten Römern 
einen Gegensenat von 300 Mitgliedern, s. ebendas. 22. 23. 25. Appian. 
B. C. I, 108. 
Umsturz der Sullanischen Verfassung berechneten Gesetze (Liv. XC) 
waren die Zurückberufung der Verbannten, die Zurückerstattung des 
Grundbesitzes an die, welchen er entzogen worden war, die Her¬ 
stellung des Tribunats, s. Sail. hist. I, 56. (Die Rede des L. Philip¬ 
pus gegen Lepidus.) Flor. III, 23. Der Senat schickte ihn in seine
	        
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