Full text: Griechische Geschichte (Abt. 1)

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§ 2. Die Bewohner. 
im Lande (Theben) und auf den Inseln (Cythera, Melos, Sa- 
mothrace). Der griechische Tempelbau weist auf Egypten 
zurück, Geräte und Schmuckgegenstände auf Egypten und 
Phönizien. Übereinstimmung peloponnesischer Grabmäler mit 
phrygischen. Das babylonische Talent dem griechischen 
gleich u. a. m. 
II. Charakter. Körperschönheit (griechische Nasen- 
und Stirnbildung). „Hauptumlockt". Schwarzhaarig, blond ein 
Vorzug (der ,,blonde" Achill, Menelaus). Grosse glänzende 
Augen. Schöne Körperbildung als Zeichen edler Eigenschaften 
des Geistes angesehen. 
Anlagen. Frische der Sinne. Daher Schärfe der Auf¬ 
fassung des Wirklichen, feiner Formensinn (Einfluss des Landes 
hierauf s. § i, IV). Klarheit des Geistes. Schwung der Seele. 
Bei grosser Empfänglichkeit für Gemütseindrücke doch Fähig¬ 
keit zur Selbstbeherrschung (das griechische Mass). — Daneben 
starke Sinnlichkeit, Selbstliebe, Leidenschaftlichkeit (besonders 
im politischen Leben hervortretend, daher Parteisucht). 
Entwickelung bei den hervorragenden Geistern zu schöner 
Menschlichkeit, der Harmonie zwischen Leib und Seele. 
Gegensatz des freien Hellenen zum unfreien Barbaren 
einer- und zum Sklaven andrerseits. 
Schöpfer einer Geisteskultur sonder Gleichen, 
daher Lehrmeister aller folgenden Jahrhunderte. 
Keine gemeinsame Ausgestaltung des Nationalcharakters. 
Eigenartige Ausbildung der Anlagen nach den verschiedenen 
Richtungen hin in den Stämmen. 
Früher sittlicher Verfall (Unredlichkeit, Gewinnsucht, 
Laster). 
Politisch unfähig zur Gestaltung eines grösseren einheit¬ 
lichen Ganzen. (Einfluss des Landes hierauf s. o. § i, II.) 
Daher Zerfall in kleine Gemeinden und Landschaften. 
Die griechische Geschichte somit keine Nationalgeschichte 
(nur Perserkriege nationale Unternehmungen), sondern einer¬ 
seits Stamm- und Stadt-, andererseits Kulturgeschichte. 
III Religionsvorstellungen. Wandlung der ari¬ 
schen Natur- (Licht- und Himmels-) gottheiten zu menschen¬ 
ähnlichen Persönlichkeiten. Die Dichter Homer und Hesiod 
(Theogonie) gestalten die Götter aus. 
Die Natur von göttlichen Wesen beseelt (Oreaden, 
Dryaden, Nymphen, Najaden, Tritonen, Boreaden). 
Entstehung der Welt aus dem Chaos. Zeitalter des 
Uranus, dann des Kronos (das des Kronos, das „Saturnische",
	        
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