Full text: Römische Geschichte (Abt. 2)

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Erster Zeitraum. — § 12. Der dritte punische Krieg. 
„Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.“ Der 
Vorwand zum Kriege ist leicht geschafft. 
Die kalte und selbstsüchtige Politik der Römer begünstigt 
ihren alten Bundesgenossen Masinissa. Dieser entreisst den 
Karthagern ein Gebiet nach dem anderen und erhält es im 
Schiedsgericht von Rom zugesprochen. Karthago muss gegen 
den räuberischen Nachbar notgedrungen die Waffen ergreifen 
und bricht dadurch den Vertrag mit Rom. 
Der männlichen That folgt Kleinmut und bange Besorgnis 
vor Roms Strafgericht. Reuig schickt man Gesandte mit 
demütiger Abbitte nach Rom. Kalte Zurückweisung des 
Senates und Kriegsvorbereitung. 
II. Krieg im Frieden. Die Konsuln gehen nach 
Sizilien ab. Eine zweite karthagische Gesandtschaft erklärt 
Ergebung auf Gnade und Ungnade. Gebot: 300 Geiseln zu 
stellen. 
Trotz der Erfüllung des Befehls landen die Konsuln in 
Afrika. Neue Forderung, sämtliche Waffen auszuliefern. 
Erfüllung auch dieser unter dem Eindruck der Nähe des 
Feindes. 
Nunmehr letzter niederschmetternder Befehl, die Kar¬ 
thager sollten ihre Stadt verlassen und sich im Innern des 
Landes, mindestens 2 Meilen von der See, wiederanbauen. 
Die furchtbare Erregung über das einer Vernichtung der 
Stadt gleichkommende Gebot treibt die Einwohner zum Ver¬ 
zweiflungskampf. Die Rüstung wird durch unausgesetzte 
Arbeit bei Tag und Nacht unter Opfern jeglicher Art (die 
Frauen geben ihr Haar zur Verwendung für Bogensehnen. 
Vgl. Friederike von Schmettau vor den Befreiungskriegen) 
in Kürze vollendet. 
III. Die Belagerung. Zögernde und ungeschickte 
Kriegsführung der Römer. Masinissa stirbt. Lange Zeit er¬ 
folgreicher Widerstand der wohlbefestigten und auch durch 
ein Aussenheer verteidigten Stadt. Der aus Römerfurcht 
früher verbannte, jetzt aber zurückberufene Hasdrubal reisst 
den unbeschränkten Oberbefehl an sich. 
147. Wendung durch den jüngeren P. Cornelius Scipio, 
den Enkel des bei Cannä gefallenen L. Ämilius Paullus (daher 
„Ämilianus“), durch Annahme an Kindesstatt Enkel des 
älteren Scipio. 
Die Vorstadt Megalia (S. 27) wird genommen, der Hafen 
durch einen Damm gesperrt.
	        
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