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Zweiter Zeitraum. — § 14. Der syrische Krieg.
Philipps V. von Macedonien und des syrischen Königs
Antiochus des Grossen. Bündnis beider zum Zweck der
Teilung des Ptolemäerreiches. Philipp bemächtigt sich der
thracischen Halbinsel und verwüstet die ehemals egyptischer
Schutzherrschaft unterstehenden Griechenstädte Kleinasiens.
Die durch seine Fortschritte bedrohten unabhängigen Mächte
Rhodus und Pergamum (Attalus I.) wenden sich, ebenso
wie die gleichzeitig von Philipp bedrängten Athener, um
Schutz an Rom. Hier alter Groll gegen Philipp, der auch nach
abgeschlossenem Frieden dem Hannibal Hilfstruppen nach
Afrika gesendet haben sollte.
200. Kriegserklärung Roms trotz Abneigung des kriegs¬
müden Volkes. Die Ätoler und einige Fürsten in Illyrien
und Epirus Bundesgenossen gegen Philipp. Nach mehr¬
jähriger erfolgloser Kriegsführung durch unfähige Feldherrn
Wendung durch Quinctius Flamininus. Philipp weicht-*
aus seiner festen Stellung am Aous (Epirus) nach dem Thal
Tempe. Dem griechisch gebildeten und griechenfreundlichen
Feldherrn fällt der achäische Bund, auch Nab is, der
Tyrann von Sparta, zu.
197. Flamininus’ Sieg bei Kynoskephalä.
Philipp wird auf Macedonien beschränkt, darf ohne Er¬
laubnis Roms keinen Krieg führen und kein Bündnis schliessen,
nicht mehr als 5000 Mann Kriegsvolk halten und zahlt Kriegs¬
entschädigung.
Rom verzichtet zunächst auf Landerwerb. 196 erklärt
Flamininus bei den isthmischen Spielen unter dem jubelnden
Beifall der Festversammlung die Griechen für frei, ein ver¬
hängnisvolles Geschenk, gegeben, um die Freigewordenen
durch voraussichtlich unausbleiblichen Parteihader in die Netze
der Römer zu treiben und so statt eines Teiles das Ganze
zu gewinnen.
§ 14. Der syrische Krieg.
192 —189.
Antiochus von Syrien, nicht gewarnt durch das Schicksal
Philipps, verfeindet sich immer mehr mit den Römern. 1) Er
nimmt Ptolemäus von Egypten, dem er seine Tochter ver¬
mählt, die syrische Küste ab und besetzt noch während des
macedonischen Krieges die von Philipps Besatzungen frei¬
gewordenen Städte Kleinasiens und der thracischen Halbinsel.
Die Römer lassen es in zuwartender Politik geschehen.