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d. Volkers Nachtgesang.
1. Die lichten Sterne funkeln
Hernieder kalt und stumm:
Von Waffen klirrt's int Dunkeln,
Der Tod schleicht draußen um.
Schweb hoch hinauf, mein Geigenklang!
Durchbrich die Nacht mit klarem Sang!
Du weißt den Spuk von dannen
Zu bannen.
2. Wohl finster ist die Stunde,
Doch hell sind Mut und Schwert-
In meines Herzens Grunde
Steht aller Freuden Herd.
O Lebenslust, wie reich du blühst,
O Heldenblut, wie kühn du glühst!
Wie gleicht der Sonn' im Scheiden
Ihr beiden.
3. Ich denke hoher Ehren
Sturmlust'ger Jugendzeit,
Da wir mit scharfen Speeren
Hinjauchzten in den Streit.
Bei Schildgekrach im Sachsenkrieg!
Auf unsern Bannern saß der Sieg,
Als wir die ersten Narben
Erwarben.
4. Mein grünes Heimatleben,
Wie tauchst du mir empor!
Des Schwarzwalds Wipfel weben
Herüber an mein Ohr-
So säuselt's in der Rebenflur,
So braust der Rhein, darauf ich fuhr
Mit meinem Lieb zu zweien
Im Maien.
5. O Minne! wundersüße,
Du Rosenhag in Blust,
Ich grüße dich, ich grüße
Dich heut aus tiefer Brust!
Du roter Mund, gedenk ich dein,
Es niacht mich stark wie firner Wein,
Das sollen Heunenwunden
Bekunden.
6. Ihr Könige, sonder Zagen
Schlaft sanft, ich halte Wacht-
Ein Glanz von alten Tagen
Erleuchtet mir die Nacht.
Und kommt die Früh im blut'gen Kleid,
Gott grüß' dich, grimmer Schwerterstreit!
Dann magst du, Tod, den Reigen
Uns geigen.
o. Gudruns Klane.
Nun geht in grauer Frühe
Der scharfe Märzenwind,
Und meiner Qual und Mühe
Ein neuer Tag beginnt.
Ich wall' hinab zum Strande
Durch Reif und Dornen hin,
Zu waschen die Gewände
Der grimmen Königin.
Das Meer ist tief und herbe,
Doch tiefer ist die Pein,
Von Freund und Heimatserbe
Allzeit geschieden fein;
Doch herber ist's, zu dienen
In fremder Mägde Schar,
Und hat mir einst geschienen
Die güldne Krön im Haar.
Mir ward kein guter Morgen,
Seit ich dem Feind verfiel -
Mein' Speis und Trank sind Sorgen
Und Kummer mein Gespiel.
Doch berg' ich meine Tränen
In stolzer Einsamkeit-
Am Strand den wilden Schwänen
Allein sing' ich mein Leid.
Kein Dränen soll mir beugen
Den hochgemuten Sinn-
Ausduldend will ich zeugen,
Von welchem Stamm ich bin.
Und so sie hold gebaren,
Wie Spinnweb acht' ich's nur-
Jch will getreu bewahren
Msin Herz und meinen Schwur.
O Ortwin, trauter Bruder,
O Herweg, Buhle wert,
Was rauscht nicht euer Ruder,
Was klingt nicht euer Schwert!
Umsonst zur Meeresküste
Hiuspüh' ich jede Stunde-
Doch naht sich dieser Küste
Kein Wimpel, das mir kund.
Ich weiß es: nicht vergessen
Habt ihr der armen Maid-
Doch ist nur kurz gemessen
Dem steten Gram die Zeit.
Wohl kommt ihr einst, zu sühnen,
Zu retten, ach, zu spät,
Wann schon der Sand der Dünen
Um meinen Hügel weht.