II. Das Mittelalter. 39
568 in der Poebene das Langobardenreich mit der Hauptstadt Pavia
gründet. Die Ostküste, die Südspitze, die Gebiete um Rom und Neapel
bleiben griechisch.
Um diese Zeit droht dem Abendlande eine neue Gefahr von den
Arabern. Mohammed, Prophet einer neuen Religion, des Islam;
622 seine Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra), Beginn der
mohammedanischen Zeitrechnung. Seine Nachfolger (Kalifen) erobern
Syrien, Palästina, Persien. Ägypten, Nord-Afrika. D^e Araber über-
schreiten die Meerenge von Gibraltar, vernichten das Westgotenreich
durch die Schlacht bei $eres de la Frontera und dringen nach
Gallien ein, wo sie von dem fränkischen Hausmeier Karl Marten
732 bei Tours und Poitiers geschlagen werden. Das herrschende
Kalisenaeschlecht der Ommaijaden wird von den Abbanden aus-
nerottet deren bedeutendster der Kalif Harun al Raschid, ein
Zeitgenosse Karls des Großen, ist. Der einzige überlebende Ommai-
jade gründet in Spanien das Kalifat Cordova, tieften letzter
1492 Rest erst unter Jsabella von Castilien vernichtet wird.
481-511 DieGründung des Frankenreiches durch denTNerowinger
Chlodwig; er zerstört den letzten Rest der Römerherrschaft in Gallien
durch seinen Sieg bei Soissons über den Statthalter Syagrrus.
Dann besiegt er die Alemannen und läßt sich durch den Bischof
Remigius in Reims taufen; Annahme des Christentums m der
Form des katholischen Bekenntnisses. Chlodwig besiegt die West-
aoten bei Vouills, erobert Gallien bis zur Garonne unb etmgt
alle Frankenstämme durch Ausrottung der Teilfürsten. Nach seinem
Tode wird das Reich geteilt, Thüringen und Burgund zuerworben:
Austrasien Neustrien und Burgund. Bei den beständigen m-
neren Kriegen wächst die Macht der Hausmeier (majores domus);
Pippin der Mittlere macht sich zum Majordomus des gesamten
Frankenreiches, sein Sohn Karl Martell rettet die abendlandische
christliche Kultur durch seinen Sieg über die Araber bei Tours und
Poitiers.
Das Frankenreich unter den Karolingern (751—843).
701—768 Pippin der Kleine, Karls Sohn, stürzt den letzten Mero-
winaer Childerich III. und macht sich zum Könige der Franken
sKarolinger). Dem Papste, der ihn salbt, Hilst er gegen die 2ango-
barden und schenkt ihm das Exarchat Ravenna: Ansänge des
Kirchenstaates (besteht bis 1870).
768—814 Karl der Große, der Gründer des fränkischen Weltreiches.
a) Seine Kriege.
1. Die Sachsenkriege. Auf 5 Zügen werden die Sachsen unter
ihrem Herzog Wittekind unterworfen, empören sich aber immer
wieder. Vernichtung eines fränkischen Heeres, furchtbares Blutbad
unter den Sachsen bei Verden a. d. Aller. Karls Siege bei
Detmold und an der Hase, Wittekind läßt sich taufen. Stiftung
von Bistümern im Sachsenlande: Bremen, Verden, Osnabrück,
Münster, Minden, Paderborn und Halberstadt.
2. Der Langobardenkrieg. Karl hilft dem Papste gegen den
Langobardenkönig Desiderius, besiegt diesen und schickt ihn m