Full text: Geschichtstabelle in zusammenhängender Darstellung (Bd. 6)

.III. Die Neuzeit. 53 
1. Die böhmisch-pfälzische Penode (1618—1624). 
Aufstand der Protestanten in Prag, die kaiserlichen Räte Mar- 
tinitz und Slavata zum Fenster hinausgeworfen. GrafThurn 
und Ernst von Mansfeld Feldherren der Protestanten; sie be- 
drohen den Kaiser in Wien. Matthias stirbt, es folgt 
1619—1637 Ferdinand II., gegen den die Böhmen Friedrich V. von der 
Pfalz zum Könige erheben (Winterkönig). Dieser wird von Maxi- 
milian von Bayern und dem kaiserlichen Feldherrn Tilly in der 
1620 Schlacht am weißen Berge bei Prag geschlagen, geächtet und 
flieht nach Holland. Der Majestätsbrief wird zerrissen, dte 
Protestanten in Böhmen werden gewaltsam unterdrückt. Truppen 
der Liga unter Tilly besetzen die Pfalz; die pfälzische Kurwürde und 
die Oberpfalz kommen an Maximilian. Mansfeld und Christian 
von Braunschweig werden zurückgedrängt. 
2. Die dänisch-niedersächsische Periode (1624—1629). 
Als Tilly das nördliche Deutschland bedroht, stellt sich König 
Christian IV. von Dänemark an die Spitze der Protestanten, 
der ein Schwager Friedrichs V. und Herzog von Holstein ist. 
Gegen ihn Wallenstein als Feldherr ernannt. 
Albrecht von Wallen st ein stammt aus protestantischer 
Familie in Böhmen; nach dem Tode seiner Eltern wird er von 
Jesuiten erzogen, lernt auf einer Reise in Italien die Astrologie 
kennen, tritt in kaiserliche Dienste; durch Heirat reich, kaust er 
eine Menge eingezogener Güter in Böhmen aus, wird vom Kaiser, 
dem er ein Reiterregiment stellt, zum Reichsfürsten und Herzog 
von Friedland ernannt. 
1626 Wallenstein schlägt Mansfeld an der Dessauer Elbbrücke. 
Tilly den König Christian bei Lutter am Barenberge rnt 
Braunschweigischen. Tilly erobert Holstein und Jüiland, Wallen- 
stein Mecklenburg, mit dem er vom Kaiser belehnt wird. Bergeb- 
1629 liehe Belagerung Stralsunds. Friede zu Lübeck: der König 
von Dänemark erhält seine Besitzungen wieder, verpflichtet )tch 
aber, sich nicht mehr in die deutschen Angelegenheiten zu mischen. 
Der Kaiser erläßt das Restitutionsedikt: Alle seit dem 
Passauer Vertrage von den Protestanten eingezogenen Kirchen- 
güter sollen zurückgegeben werden. 
1630 Reichstag zu Regensburg: Wallenstein wird auf das Drängen 
der Fürsten vom Kaiser des Oberbefehls enthoben und geht auf 
feine Güter nach Böhmen. 
3. Die schwedische Periode (1630—1635). 
Den Protestanten erscheint als Retter der Schwedenkönig 
Gustav Adolf. Gründe zur Teilnahme am Kriege: a) Die be¬ 
drängte Lage seiner Glaubensgenossen, b) Die Bedrohung der 
schwedischen Seemacht durch die Festsetzung der Habsburger an der 
Ostsee, c) Die Vertreibung seiner Verwandten, der Herzöge von 
Mecklenburg. Gustav Adolf landet in Pommern, ihm wird 
aber von den Kurfürsten von Brandenburg (Georg Wilhelm) 
und Sachsen der Durchzug verweigert, infolgedessen kann Tilly 
1631 Magdeburg erobern und einäschern. Jetzt erzwingt sich Gustav
	        
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