Full text: Geschichtstabelle in zusammenhängender Darstellung (Bd. 6)

56 III. Die Neuzeit. 
fälischen Frieden erwirbt der Kurfürst nur Hinterpommern, 
für Vorpommern erhält er: Magdeburg, Minden, Halber¬ 
stadt und Kamin. 
In dem schwedisch-polnischen Erbfolgekriege kämpft er auf 
feiten Karls X. von Schweden, siegt mit ihm über die Polen bei 
Warschau und erhält von ihm die Souveränität in Ostpreußen 
zugesichert; dann tritt er zu den Polen über, die ihm gleichfalls 
1660 die Unabhängigkeit versprechen. Im Frieden zu Oliva (bei 
Danzig) wird ihm von beiden Parteien die Souveränität in Ost- 
Preußen bestätigt. 
In dem Kriege Ludwigs XIV. gegen Holland zieht Friedrich 
Wilhelm mit seinem Heere nach dem Rhein, muß aber umkehren, 
weil Ludwig ihm die Schweden in die Mark gehetzt hat. Der 
1675 Kurfürst trifft sie bei Fehrbellin, wo er sie völlig vernichtet 
Lg.Juni (Derfflinger, der Prinz von Homburg); er vertreibt sie 
aus der Mark, aus Pommern und von der Insel Rügen, schlägt 
einen Einfall der Schweden in Ostpreußen zurück (Fahrt übers 
1679 Haff), muß aber im Frieden zu St. Germain bei Paris alle Er- 
oberungen herausgeben, da er von allen Verbündeten verlassen wird. 
Für die Hebung seines Landes ist er unermüdlich besorgt; 
er fördert Ackerbau, Gewerbe und Handel. Bildung einer Handels- 
und Kriegsflotte, Gründung der Kolonie Groß-Friedrichsburg an 
der Guineaküste. Pflege der Wissenschaften, Einrichtung der Post, 
geordnete Finanzverwaltung. Aufnahme von 20 000 französischen 
Emigranten nach der Aufhebung des Edikts von Nantes. 
1688—1701 Friedrich III. als Kurfürst, als König Friedrich I. von 1701 
—1713; prachtliebend und verschwenderisch, dabei Förderer von Kunst 
und Wissenschaft: Gründung der Universität Halle, der Franckeschen 
Stiftung in Halle, der Akademien der Wissenschaften und der Künste 
in Berlin. Gegen die Verpflichtung, den Kaiser im spanischen 
Erbfolgekriege zu unterstützen, erhält Friedrich die Erlaubnis, den 
1701 Königstitel anzunehmen. Friedrich krönt sich und seine 
18-3cm. Gemahlin Sophie Charlotte von Hannover in Königs- 
berg als König und Königin in Preußen. 
2. Periode: vom westfälischen Frieden bis zur großen 
französischen Revolution (1648—1789). 
Das Zeitalter Ludwigs XIV. 
Nach Heinrichs IV. Ermordung folgt in Frankreich der gute, 
aber schwache Ludwig XIII., für den der Kardinal Richelieu, 
der größte Staatsmann des 17. Jahrhunderts, regiert. Unum¬ 
schränkte Herrschaft des Königs im Innern und Frankreichs Über- 
gewicht in Europa sind seine beiden Ziele, die unter Ludwig XIV. 
erreicht werden. 
1643—1715 Ludwig XIV. König von Frankreich, zunächst unter der 
Leitung des Kardinals Mazarin, nach dessen Tode der 23jährige 
König selbst die Regierung übernimmt. Finanzminister Volbert: 
Förderung der Gewerbthätigkeit und des Handels durch das Mer- 
kantilsystem d. h. Schutzzölle zur Abwehr ausländischer Erzeugnisse; 
Vermehrung der Einnahmen des Staates. Kriegs minister Louvois: 
starkes stehendes Heer und große Flotte. Feldherrn: Tu renne.
	        
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