Full text: Alte Geschichte (Teil 1)

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später auch aus Bronze oder edlen Metallen. Zum Ausbewahren der 
Kleidung, Geräte usw. dienten Kisten und Laden, der Flüssigkeiten zwei- 
henklige Krüge (Amphoren) oder einhenklige Töpfe, Fässer und Kessel, zum 
Trinken besonders flache Schalen. 
Hauptnahrungsmittel waren Weizenbrot, Gemüse, Früchte, Honig 
und Käse. Fleisch (besonders von Schweinen, daneben von Ziegen und 
Schafen) und Fische kamen nur bei Wohlhabenden auf den Tisch. Zum 
Backen und Braten nahm man Öl. Gegessen wurde dreimal am Tage, die 
Hauptmahlzeit gegen Abend. Als Getränk diente Wein mit Wasser ge- 
mischt (im Verhältnis von 1/3 zu 2/3). 
Die Kleidung war aus dem Orient entlehnt. Auf dem bloßen Leibe 
trugen beide Geschlechter ein linnenes Hemd mit Hemdärmeln, Chiton ge- 
nannt. Darüber warfen in älterer Zeit die Männer einen wollenen Mantel, 
der an den Schultern mit Spangen befestigt wurde, die Chlaina; das 
kurze Oberkleid der Reiter hieß Chlamys. An ihre Stelle trat später ein 
die ganze Gestalt einhüllender Überwurf: das Himation. Frauen trugen 
über dem Chiton einen schalartigen Überwurf, der über den Kopf gezogen 
werden konnte. — Zur Bekleidung der Füße dienten Sandalen oder Schuhe. 
Die Tyrannis des Pisistratus und Hippias. 
Die Ursachen. Die Solonische Gesetzgebung befriedigte nicht allgemein. 
Viele der Reichen und Vornehmen grollten über die Veränderungen in derVer- 
sassnng und über die starken Verluste, die sie durch die Lastenabwälzung erlitten 
hatten; die Pächter (Hektemoren) hatten eine Landaufteilung erwartet und 
murrten, daß sie nicht bedacht waren. Die Unzufriedenheit benutzte der Enpa- 
tride Pisistratus, um sich der Alleinherrschaft zu bemächtigen. Im Kampfe 
mit Megara hafte er sich ausgezeichnet, seine Leutseligkeit, Freigebigkeit und 
sein Eintreten für die Rechte des Volkes gewannen ihm die Herzen der 
armen Landbevölkerung des gebirgigen Teilsx) von Attika. Alle Unzufriedenen 
sahen in ihm ihren Vorkämpfer gegen die verhaßten reichen „Männer in 
der Ebene".2) Zu seinem persönlichen Schutze bewilligte ihm das Volk eine 
Leibwache, mit der er i. I. 560 die Akropolis besetzte und so, gestützt auf 
eine große Partei, die Tyrannis gewann. 
Erbittert verließ ein Teil der Adligen die Heimat; einer von ihnen, 
Miltiades, gründete sich auf dem Thracifchen Chersones eine Herrschaft. 
Allerdings wurde Pisistratus zweimal mit Hülse der Küstenbewohner ^) aus 
Athen vertrieben und lebte jahrelang in der Verbannung, landete dann aber 
mit bewaffneter Macht bei Marathon, zersprengte das Heer der Eupatriden 
und zog für immer in die Stadt. 
Die Regierung des Pisistratus gereichte dem Staate zu großem Segen. 
*) ÖLOLXQLOL. 
2) nsdiuxoL 
3) itägaXoi.
	        
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