Full text: Orientalische und griechische Geschichte (Teil 1)

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loren, größte Seeschlacht des Krieges). Die Blockade gebrochen. 
Ein Nordwind hindert die Auffischung der Leichen. Der 
damit beauftragte Theramenes, nach langer demokratischer Agita¬ 
tion jetzt den Oligarchen geneigt, wäscht sich rein und wird Haupt¬ 
ankläger. Mit Verletzung aller Rechtsformen (Verhaftungen it. a.) 
werden sechs Strategen hingerichtet (darunter Perikles, der 
Sohn des Perikles und der Aspasia), zwei entfliehen, Konon 
bleibt als unbeteiligt im Amt. 
Entscheidende Der Sieg wurde nicht weiter ausgebeutet, Sparta aber 
s5fanbro8be8 stellte in dem Augenblick, wo Athen selbst so viele seiner tüch¬ 
tigen Feldherren geopfert hatte (erst Alkibiades, dann die acht), 
den brauchbarsten aller Feldherren — außer Alkibiades — 
405. au die Spitze, den Lysandros 405, (auf Drängen der ionischen 
Städte, besonders Ephesos') und zwar, da es verboten war die 
Stellung zum zweitenmal zu bekleiden, als emovolaxx; (Vize¬ 
admiral) unter einem nominellen Oberbefehlshaber (vavagyog, 
Admiral). Lysandros wird Stellvertreter des Kyros wäh¬ 
rend der Reise desselben nach Medien. In Milet Ausrottung 
der Demokratie bewirkt, Lampsakos genommen. Die 
athenische Flotte unter Konon ankert in einer offenen 
Bucht Lampsakos gegenüber am thrakischen Chersonnes, wo der 
Ziegenfluß (aiyog noxa^öq) mündet. (Verabredung des Lysandros 
mit einem Teil der Feldherrn, Oligarchen?) Alkibiades bietet sich 
wieder an und warnt vor der ungeschützten Lage der Flotte und 
dem leichtfertigen Treiben (Zerstreuung aufs Land) ihrer Maun- 
Lysandros schaft, wird aber abgewiesen. Nachdem die Athener vier 
SJos” no- Tage vergeblich zur Schlacht sich geordnet, giebt Lysan- 
tocjuo'i 405. dros, als sich ein großer Teil wieder aufs Land zer¬ 
streut hat, den Befehl zum Angriff. Fast ohne Blut¬ 
vergießen wird die ganze athenische Flotte genommen 
außer acht Schiffen unter Konon und der Iläquloc, (Staatsschiff), 
welche die Nachricht nach Athen bringt. Die Gefangenen ge¬ 
richtet. Nach und nach die Städte Athens am Bosporos 
und Hellespont genommen und in ihnen lakedaimonische 
Vögte eingesetzt oder Oligarchen als „Zehnmänner" zur 
Herrschaft gebracht. Die attischen Besatzungen alle be¬ 
gnadigt unter der Bedingung der Heimkehr nach Athen, 
Athen einge- damit sich dort recht viele Heimatlose sammeln. Dann Athen 
SommenUnb eingeschlossen: von König Pansanias im Westen (mit den 
Peloponnesiern), von König Agis (seit neun Jahren in Dekeleia) 
im Norden und Osten, von Lysandros mit 200 Trieren von der 
404. Seeseite. Bis April 404 hält sich die Stadt; da ver¬ 
mittelt Therameues mit unbedingter Vollmacht den Frie¬ 
den: Schleifung der langen Mauern und der Befestigungen 
des Peiraiens, Auslieferung der Schiffe (außer zwölf), Zu-
	        
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