Full text: Orientalische und griechische Geschichte (Teil 1)

Vorwort. 
Mehr als ein anderes Buch, vielleicht mehr sogar als jedes 
andere Lehrbuch bedarf ein solches der Weltgeschichte bei seinem 
Erscheinen eines Passierscheines, einer Rechtfertigung oder Ent¬ 
schuldigung. Denn fast unerschöpflich ist die Produktion auf 
diesem Gebiet: Man könnte befürchten, daß es noch dahin kommt, 
daß jede höhere Lehranstalt ihr eigenes Buch besitzt. Unter dem 
Eindruck dieser Thatsache hat Verfasser lange ein gewisses Wider¬ 
streben nicht überwinden können, ehe er — zunächst äußerer 
Aufforderung folgend — sich entschloß, in den Wettkampf der 
bezeichneten Litteratur einzutreten. Seine Rechtfertigung — zunächst 
vor dem eigenen Gewissen — bestand in dem Besitz einer Fülle 
von Beobachtungen und Erfahrungen, gesammelt in einer fast 
zwanzigjährigen Thätigkeit als Geschichtslehrer oberer Gymnasial¬ 
klassen, in der Gewinnung von Ansichten und Überzeugungen über 
Methodik und Didaktik dieses Unterrichtszweiges, welche ebenso 
sehr naturgemäß an sich wie vielfach verkannt in der Wirklichkeit 
sich darstellen. 
Über die normale Stellung des Geschichtsunterrichts im 
Organismus der höheren Lehranstalten hat Verfasser seine An¬ 
sichten in der „Gegenwart" 1880 Nr. 34 n. 35 dargelegt. Er 
bekennt sich als entschiedenen Gegner der Anschauung, daß diesem 
Unterrichtszweig nur eine geringe geistbildende Kraft beiwohne, 
daß das Wesen desselben in der Übung des Gedächtnisses, das 
einzige oder Hauptziel in einer größeren oder geringeren Menge 
von Kenntnissen bestehe. Kein Fach kann des Gedächtnisstoffes
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.