Full text: Orientalische und griechische Geschichte (Teil 1)

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aber in der Entwickelung zurück, ein anderer wurde verdrängt; 
diese trieben Seeräuberei; andere verwuchsen mit den jüngeren 
Zweigen. Die Hellenen sind ein anderer, jüngerer (d. h. 
später in die Geschichte eingreifender) Zweig des pelasgo- 
hellenischen Stammes.. 
Hellenen. In der altertümlichen Manier der Genealogie 4(3)stamme 
(Prometheus — Deukaliou [Ptyrrhct] — Hellen — Aiolos, Doros, ber ^eöenen" 
L'nthos — Jon, Achaios) bezeichnen die Hellenen eine Vier¬ 
teilung des Volkes. Diese setzt als näher verwandt die Ionier 
und Achaier einerseits, die Dorier und Aioler anderseits. 
Sicher ist, daß das erstere Stammespaar im Beginn der 
Geschichte den Süden (Peloponnes), das letztere den Norden 
(Hellas) innehat. Die Genealogie ist also zunächst der Ausdruck 
des ursprünglich geographischen Verhältnisses. Ob auch eines 
ethnologischen? Jedenfalls treten in der historischen Zeit die Dorier 
und Ionier hervor, die beiden andern teilen sich in die Rolle des 
sekundären (mehr passiv-historischen) Volkselements und erscheinen 
verbunden bei der kleinasiatischen Kolonisation (s. n. Aiolis). Ob 
einander näher verwandt? 
Der Hauptgegensatz durch die ganze Geschichte ist somit 
derjenige der Ionier „und Dorier. Über die Einwanderung Jomer zur 
der Ionier keine Überlieferung, doch ist ihr Name von wandert!^ 
Anfang an verknüpft mit Schiffahrt. Sie werden daher auf 
der Juselbrücke eingewandert sein (zu Schiff) und eine 
Absonderung vom Urftamme der Pelasger bezeichnen, welche das 
neue Element der Schiffahrt und des Handels bringt. (Die Ionier 
in Attika verschmelzen sich mit den Pelasgern.) 
Die Dorier, ursprünglich wohl alle, wie der Hauptstamm Dorier z« 
(Spartaner) allezeit —mit dem Festland verwachsen, sind zu Lande 2anbe' 
von Norden später eingewandert, blieben lange Jäger, 
Hirten (manche immer), allmählich erst Ackerbauer — kräftig und 
kriegerisch. Doch einige treiben auch Seefahrt (Korinth s. u.) 
Somit scheint sich die stolze griechische Überlieferung, welche 
Hellas als Mutterland, Kleinasien als Kolonialland betrachtet, 
zum Teil umzukehren: Kleinasien dürfte ursprünglich Mutter¬ 
land sein, ohne daß eine rückläufige Bewegung (wie bei den 
Kelten) bei der leichten Kommunikation und der Verwandtschaft der 
Völker zu beiden Seiten des Aigaiischen Meeres ausgeschlossen wäre. 
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