Full text: Die neuere Zeit (Bd. 3)

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Mexiko, 1862—67, 4. der Schleswig-Holsteinsche Krieg, 1864, 
5. der deutsche Krieg, 1866, 6. der deutsch-französische Krieg, 
1870—71. 
1. Der Krimkrieg, 1854—1856. 
§. 75. Der russische Kaiser Nicol aus stellte, als er 
vergebens England und Frankreich für einen Plan der Theilung 
der Türkei zu gewinnen suchte, an den Sultan Abdul Medschid 
(1839—1861) das Ansinnen ihm das Protectorat über die unter 
türkischer Herrschaft stehenden Christen zu überlassen. Die 
Pforte lehnte diese Forderung ab und fand Unterstützung bei 
England und Frankreich. Napoleon III. benutzte gern diese 
Gelegenheit, um Russland, welches einst den ersten Hebel zum 
Sturze der Napoleonischen Herrschaft angesetzt hatte, zu de¬ 
müthigen. Während die Russen unter Gortschakoff in die 
Donaufürstenthümer einrückten, angeblich um diese bis zur 
Erfüllung ihrer Forderungen als Pfand zu nehmen, sandten die 
Westmächte eine Flotte an die Dardanellen. Kaiser Nicolaus 
konnte bei einer persönlichen Zusammenkunft mit dem Kaiser 
von Oesterreich zu Olmütz und mit dem Könige von Preussen 
zu Berlin von diesen Herrschern nichts weiter erlangen, als 
das Versprechen neutral zu bleiben, so lange die Russen nicht 
über die Donau vordringen würden. Als die Russen jetzt die 
Türkische Flotte bei Sinope überfielen und vernichteten, schlossen 
England und Frankreich ein Angriffs- und Vertheidigungsbünd- 
niss mit der Pforte, 12. März 1854. Oesterreich schickte ein 
Beobachtungsheer an die Donau und die Russen zogen nach 
der vergeblichen Belagerung Silistrias über den Pruth zurück. 
Ein englisches Heer unter Lord Raglan und ein französisches 
unter dem Marschall St. Arnaud landeten bei Gallipoli an 
den Dardanellen. Zugleich ging eine kleine englische Flotte 
unter Sir Charles Napier in das baltische Meer ab, welche 
die verfallene russische Festung Bomarsund auf einer der 
Aalandsinseln zerstörte. Das verbündete englisch - französische 
Heer landete 60,000 Mann stark bei Eupatoria auf der Krim 
und richtete nach einem über Menschikow an der Alma 
errungenen Siege seinen Angriff auf Sewastopol, welches 
Canrobert nach St. Arnauds Tode auf das engste einschloss.
	        
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