Full text: Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta und Quinta

10. Die Kämpfe gegen die Latiner. 
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§ 39. Noch weitere sechs schwere Kriege hatten die Römer Wettere Kämpfe 
mit den Galliern zu bestehen; in ihnen erwies sich Rom als <^"mern. 
ein starker Damm gegen den Ansturm der Barbaren. Aus dem 
Verlaufe dieser Kämpfe werden uns besonders folgende hervor- 
ragende Begebenheiten berichtet. 
Als sich einst die feindlichen Heere gegenüber lagen, trat M. Valerius 
aus dem Lager der Gallier ein riesiger Krieger hervor. Laut ormu' 
klirrten seine gewaltigen Waffen, und prahlend forderte er einen 
Römer zum Zweikampfe heraus. Der junge Marcus Valerius 
stellte sich ihm entgegen. Rasch eilte er auf seinen Gegner zu; 
siehe, da kam plötzlich ein Rabe geflogen und setzte sich auf seinen 
Helm, den Kopf dem Gallier zugewendet. Als der Kampf be- 
gann, erhob sich der Vogel, hackte mit seinem Schnabel dem 
Feinde in die Augen und schlug ihm mit den Flügeln so heftig 
ins Gesicht, daß dieser an der Verteidigung gehindert wurde. 
Ohne Mühe erlegte daher Valerius den Gegner. Hierauf 
erhob sich der Rabe wieder und verschwand in den Lüsten. 
Valerius aber erhielt den Beinamen Corvus, d. h. der Rabe. 
Berühmt ist auch der Zweikampf des Titus Manlius mit T. ManUus 
einem riesigen Gallier. Als dieser seinen kleinen Gegner aus sich 
zukommen sah, empfing er ihn mit Spott und Schmähungen. 
Aber Manlius wich dem ungestümen Anpralle des Feindes ge- 
schickt aus, rückte ihm zu Leibe und schlitzte ihm den Bauch auf, 
so daß der Riese mit großem Getöse tot zu Boden stürzte. 
Manlius nahm ihm von seiner reichen Rüstung nur die Hals- 
kette und hieß davon Torquätus, d. h. der Mann mit der 
Halskette. 
10. Die Kämpfe gegen die Latiner. 
§ 40. Manlius ist auch wegen seiner eisernen Kriegszucht Latmerkrieg. 
im Latinerkriege bekannt. Die Latiner hatten ursprünglich einen 
Bund von dreißig Städten gebildet, dessen Vorort anfangs Alba 
Longa, später, wie wir sahen, Rom war. Mit der Zeit waren 
aber die Latiner in Abhängigkeit von Rom geraten; dies war 
für sie sehr drückend, weil sie alle Lasten mittragen mußten, ohne 
teil an der Gesetzgebung zu haben. Daher griffen sie endlich zu 
den Waffen. 
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