Full text: Geschichte des Altertums für Obersekunda (Teil 3)

Ergebnisse der Ständekämpse; die Organisation des Staates. 
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Keineswegs aber wurde Rom durch den Sieg der Plebejer zu 
einer Demokratie; vielmehr blieb die tatsächliche Leitung des Staates 
in der Hand des Senats, d. h. einer Reihe von wohlhabenden Familien, 
aus denen für gewöhnlich die Ämter besetzt wurden. So trat an 
die Stelle des bisher herrschenden Geburtsadels ein Amts ad e l, 
der aus patrizischen und plebejischen Familien bestand (nobilitas, 
ordo senatorius), und der auch seinerseits im Laufe der Zeit sich mehr 
und mehr gegen Emporkömmlinge (homines novi) abzuschließen suchte. 
Auch in wirtschaftlicher Beziehung hielt dieser Amtsadel 
an seinem Vorred)t fest; er nahm das Gemeindeland in großem 
Maßstabe in Betrieb. Indessen gab die jetzt folgende Ausdehnung 
der römischen Herrschaft über ganz Italien und die Anlegung von 
Militärkolonien immer von neuem Gelegenheit zuLandanweisungen 
an ärmere Bürger; durch diese soziale Fürsorge wurde der Überschuß 
der Bevölkerung versorgt und ein behäbiger Bauernstand teils er¬ 
halten, teils geschaffen. 
In dieselbe Zeit fällt auch eine Umwandlung des Heer¬ 
wesens, die dem Camillus zugeschrieben wird. Das Einteilungs¬ 
prinzip der servianischen Heeresordnung war das Vermögen gewesen; 
den Kern der Schlachtordnung bildete die geschlossene, mit der Sto߬ 
lanze bewaffnete Phalanx der Besitzenden. Auch nach der neuen 
Heeresordnung blieb das Heer ein Bauernheer, in das nicht- 
-ansässige Leute nicht aufgenommen wurden. Aber in dreifacher Be¬ 
ziehung trat eine Änderung ein. Die Einteilung geschah nach dem 
Dienst alt er, und danach zerfiel die Legion außer den leicht¬ 
bewaffneten Truppen, welche die Schlacht eröffneten, in die drei 
Treffen der hastati, der principes, endlich der triarii, der ältesten 
Leute, welche die Reserve bildeten. Ferner wurde die Schlachtordnung 
beweglicher, indem an Stelle der Phalanx die aufgelöste Aufstellung 
in Manipeln (manipuli) trat, die von einander durch Zwischen¬ 
räume getrennt waren. Die Waffe endlich wurde für die beiden 
ersten Treffen die Wurflanze (pilum) anstatt der Stoßlanze. Die 
Legion bestand nun in der Regel aus 4200 Mann zu Fuß und 
300 Reitern; dazu traten noch ebensoviel Truppen der Bundesgenossen 
{alae socium). Jeder Konsul befehligte für gewöhnlich 2 Legionen. 
§ 91. Die Organisation des Staates. Ein wesentliches Ergeb¬ 
nis dieser Periode ist die Ausbildung des Beamtentums, die 
schrittweise vor sich ging. Das römische Beamtentum unterscheidet 
sich von dem Beamtentum des modernen Staates in wesentlichen 
Dingen: die Ämter der antiken Republik sind Ehrenämter und 
unbesoldet; sie sind nicht lebenslänglich, sondern zeitlich beschränkt; 
sie erfordern keine besondere Berufsvorbildung. 
Soziale Er- 
gebniffe. 
Wirtschaft!. 
Zustände. 
Neue Heeres¬ 
ordnung. 
Beamtentum.
	        
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