Ter Einfall nach Frankreich.
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1814.
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der ihn bereits zum Fürsten von Wahlstadt erhoben hatte, ernannte ihn
Tags darauf zum Generalfeldmarschall. Indessen wälzte sich der Strom
der Fliehenden auf der Lützener Straße dahin. Die Elsterbrücke wurde auf
Napoleons Befehl gesprengt und dadurch vielen der Weg zur Flucht ver¬
sperrt; der Marschall Fürst Poniatowski, der Befehlshaber der Polen,
wurde, als er die Elster zu durchreiten versuchte, von Kugeln getroffen und
ertrank. Unter den 30 000 Gefangenen befand sich auch König Friedrich
AugustvonSachsen. Furchtbar waren die gebrachten Opfer, furchtbar
die Leiden der Verwundeten und Kranken, deren noch Tausende infolge des
mangelhaften Sanitätswesens elend umkommen mußten. Aber wie Blücher
schrieb, „der große Coloss fihl wie die Eiche vom Stuhrm"; Deutschland
war frei.
Schon vor der Schlacht war Bayern von Napoleon abgefallen und
hatte sich den Verbündeten angeschlossen. Als nun Napoleon auf seinem
eiligen Rückzüge bei Hanau den Main erreichte, versuchte ihm ein
bayrisch-österreichisches Heer unter dem bayrischen General Wrede den
Weg zu verlegen. Aber er wurde geschlagen; Napoleon konnte den Rest
seiner Truppen nach Frankreich führen.
Die Heere der Verbündeten und die drei Monarchen selbst folgten ihm
bis an den Rhein. Der Rheinbund brach zusammen. Das
Königeich Westfalen und andere von Napoleon geschaffene Staaten hörten
auf zu existieren. Für die Verwaltung der augenblicklich herrenlosen Gebiete,
Sachsen und anderer Lande, wurde ein Zentralverwaltungsrat
geschaffen, an dessen Spitze der Freiherr vom Stein trat.
Der Einfall nach Frankreich. 1814.
§ 220, Der Winterfeldzng. 1814. Nach längerem Zögern ging
Schwarzenberg bei Basel, Blücher in der Neujahrsnacht 1814 bei
der Pfalz von Caub über den Rhein; beide Heere näherten sich wieder
einander in der Gegend der oberen Seine. Bei La Rothiöre wurde,
Napoleon durch Blücher geschlagen. Zwar gelang es dem französischen
Kaiser in den nächsten Tagen noch einmal Siege zu erringen; er warf sich,
während die Heere zwischen der Seine und Marne auf Paris losrückten,
auf die vereinzelt marschierenden Korps Blüchers, schlug sie in einer Reihe
von Gefechten und nötigte die Verbündeten zum Rückzug. Da setzte
Blücher durch, daß ihm gestattet wurde, sich von der Armee Schwarzen¬
bergs zu trennen und die aus Holland heranmarschierenden Truppen Bülows
an sich zu ziehen. Als ihn Napoleon bei Laon angriff, wurde er zurück-5
geschlagen. Indessen hatten Truppen der großen Armee in dem Gefecht Bei